Donnerstag, 7. Oktober 2010

"Flieg, Fisch, lies und gesunde! Oder: Glück, wo ist dein Stachel?!"

Gestern Abend in der Comedia: der göttergleiche Jochen Malmsheimer. Der größte Teil des Abends war der Erläuterung des sperrigen Programmtitels (s.o.) gewidmet. Wäre man Intellektueller oder Lehrerssohn oder sowas, könnte man nun endlos lange herumanalysieren und zweifellos als Kennzeichen dieses speziellen Kabarettisten herausarbeiten: die Verbindung äußerst robusten, eskalationsfreudigen Auftretens mit den olympischen Freuden der Misanthropie sowie dem extremistischen Spaßfaktor rasantester Power-Hypotaxe, satzsemantischen Kontrollverlusts nebst unmittelbar darauf folgender Kontrollwiedergewinnung sowie der rauschhaften grammatikalischen Oberhoheit über den Text an sich. "Ziemlich textlastiger Abend, keine Pyrotechnik, keine Umzüge." Da es aber hier weder Intellektuelle noch Lehrerssöhne oder sowas gibt, außer Malmsheimer selbst natürlich, läuft das alles sowieso nur auf eines hinaus: Der Mann ist einfach irrsinnig komisch und zeigt in zwei Stunden nicht die geringste Neigung, auch nur einen Halbsatz lang unkomisch zu sein.