Ich war gerade mal eine Leih-DVD in den Briefkasten einwerfen und nachschauen, ob mein Auto nach Wochen der Nichtbenutzung noch unangetastet in der Volksgartenstraße steht. Auf dem Bürgersteig lag Honecker und schaute mich ratlos an.
Jemand hat ein Buch über die SED, ein offizielles, „wissenschaftliches“ Werk aus originalen DDR-Zeiten, zu einzelnen Seiten oder Seitenbündeln zerrissen und dort über die Straße verteilt. Erichs Foto war ganz vorne drin, gleich nach dem Titelblatt, und er salbaderte offenbar ein Vorwort über „die Partei der sozialistischen Glückseligkeit“. Jetzt liegt er da, fern der Heimat, und Füße trampeln auf ihm rum und Herbstlaub bedeckt ihn. Ich denke, ich gehe mal eben zurück mit etwas Tesafilm, hebe ihn auf und klebe ihn auf Augenhöhe an einen Laternenmast, damit er wenigstens etwas menschliche Würde zurückerhält, die arme Sau.
Jemand hat ein Buch über die SED, ein offizielles, „wissenschaftliches“ Werk aus originalen DDR-Zeiten, zu einzelnen Seiten oder Seitenbündeln zerrissen und dort über die Straße verteilt. Erichs Foto war ganz vorne drin, gleich nach dem Titelblatt, und er salbaderte offenbar ein Vorwort über „die Partei der sozialistischen Glückseligkeit“. Jetzt liegt er da, fern der Heimat, und Füße trampeln auf ihm rum und Herbstlaub bedeckt ihn. Ich denke, ich gehe mal eben zurück mit etwas Tesafilm, hebe ihn auf und klebe ihn auf Augenhöhe an einen Laternenmast, damit er wenigstens etwas menschliche Würde zurückerhält, die arme Sau.
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