Über Nacht waren sie wieder aktiv. Jetzt hängen hier auch Lale und Cem. Lale fällt gleich auf, taktisch gut gemacht. An Zebrastreifen und vor Ampeln und in Winkeln, die sie gleich aus mehreren Fahrtrichtungen erkennbar machen. Die FDP hat da leichtsinnigerweise noch Platz gelassen für die Winkelexperten der SPD. Cem hingegen ist ein bisschen hoch gehängt worden und steckt beinahe schon im unteren Blattwerk. Vielleicht Absicht, Grün zu Grün sozusagen. Rettet die Bäume, wählt Cem. Auch wenn ihr ihn kaum seht, aber ich versichere euch: Er ist da, der Cem. Da oben in den Baumkronen. Dabei ist Cem ja gar kein Kölner. Der Direktkandidat in unserem Wahlkreis ist eigentlich Volker, den ich bislang noch kaum gesehen habe. Vermutlich positioniert man ihn eher an den Schwulen-Treffpunkten weiter Richtung Innenstadt.
Wenn es nach psychologischer Wirkung geht, nach Einfluss von Plakatwerbung auf das Unterbewusstsein, dann ist das durchaus bedenklich. Dr. Guidos Reptilienausdruck verfolgt mich von der Haustür bis zum Bäcker bis zur Post bis zum Supermarkt bis in den Schlaf. Heute Nacht habe ich geträumt, wie er von einem Wahlplakat herabstieg, sich starren Blicks umschaute, mit gespaltener Zunge die Luft schmeckte, mich fixierte und als „kleinen Mann“ verlachte und die Herausgabe meiner Geldbörse forderte. Und ich hatte gerade erst Bargeld gezogen. Scheiße. Als ich weiterging, sah ich Cem unbequem über den Bürgersteig robben, in einem Tarnanzug aus Laub, und Korken in die Auspuffrohre von Autos stecken. Zwei Häuser weiter blieb ich erneut stehen und beobachtete in einem hellerleuchteten Souterrain-Wohnzimmer Frank-Walter, wie er vor dem Spiegel die Spitzen-BHs seiner Gattin anprobierte.
Wenn es nach psychologischer Wirkung geht, nach Einfluss von Plakatwerbung auf das Unterbewusstsein, dann ist das durchaus bedenklich. Dr. Guidos Reptilienausdruck verfolgt mich von der Haustür bis zum Bäcker bis zur Post bis zum Supermarkt bis in den Schlaf. Heute Nacht habe ich geträumt, wie er von einem Wahlplakat herabstieg, sich starren Blicks umschaute, mit gespaltener Zunge die Luft schmeckte, mich fixierte und als „kleinen Mann“ verlachte und die Herausgabe meiner Geldbörse forderte. Und ich hatte gerade erst Bargeld gezogen. Scheiße. Als ich weiterging, sah ich Cem unbequem über den Bürgersteig robben, in einem Tarnanzug aus Laub, und Korken in die Auspuffrohre von Autos stecken. Zwei Häuser weiter blieb ich erneut stehen und beobachtete in einem hellerleuchteten Souterrain-Wohnzimmer Frank-Walter, wie er vor dem Spiegel die Spitzen-BHs seiner Gattin anprobierte.