Ich habe Tic Tac wiederentdeckt. Die mit Orangengeschmack. Im Netto nebenan verkaufen sie Großpackungen. Ich schaffe locker zwei von denen am Tag. Wenn man die Dinger beim Fernsehen in sich reinschüttet, sollte man stets die Stellen im Film wählen, in denen gerade nicht gesprochen wird. Die Tic Tacs klappern beim Kippen der Box so laut, dass man nichts mehr versteht.
Schuld daran ist der Typ aus Jason Reitmans nettem Film Juno, den ich neulich erstmals im Fernsehen gesehen habe. Den Typen, Vater von Junos frühem Kind, erkannte ich sofort als Geistesverwandten, obwohl es natürlich einige Unterschiede gibt. Eigentlich gibt es mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten, aber seine eigenartige Affinität zu Orange-Tic-Tacs nahm mich sofort für ihn ein. Ich kenne den Drang zu diesen Dingern, hätte aber nie gedacht, dass es noch mehr solche Männer gibt. Der Typ ist ein linkischer Nerd, ein bisschen grenzautistisch, läuft in grässlichem Trikot Mittel- und Langstrecke, schläft in einem Rennauto-Bett und hat überhaupt sein Kinderzimmer noch nicht altersgemäß upgedated. Klampft dilettantisch auf der Gitarre, vermittelt dabei aber zutiefst ehrliche Gefühle. Und er mampft schachtelweise Tic Tacs, die ja eigentlich Leckerlis für die Frauen-Handtasche sind (nur 1 Kalorie!). Ein unglaublich stimmiger Charakter, der sich bestimmt auch im Erwachsenenalter absolut treu bleiben wird. Tic-Tac-Mampfer sind so, und ich möchte so sein wie er.
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