In der neuen, hippen, nachhaltig wirtschaftenden Burger-Braterei wartet man abends fast eine Stunde auf seine Bestellung. Im Stehen. Wir bewegen uns hier also in einem schönen Spannungsfeld zwischen Fast Food (Anspruch) und Slow Food (Wirklichkeit). Man sollte hingehen, bevor man Hunger bekommt. Der wird sich während des Wartens dann garantiert einstellen. Ein Klapphocker könnte auch eine gute Investition sein.
Hip und rustikal, schöne Location, sie schuften am Grill wie die Irren und nennen einen zwanghaft beim Vornamen. Könnte sich, bei derartigen Wartezeiten und gelegentlichem Sardinenbüchsen-Charme, als Kontaktbörse etablieren. Die Kundschaft besteht allerdings aus älteren, beleibten Ich-esse-ausschließlich-Fleisch-Typen und schlanken, MP3-berieselten Szenehühnchen mit Storchenbeinen („ein Veggie-Burger ohne Zwiebeln und Soße“). Und die geben traditionell keine schönen Paare ab.
Die Fritten sind ausgezeichnet, der Burger ist, wie so’n Ami-Burger außerhalb der Ketten nun mal ist: robust. Aber auch nicht so spektakulär, dass man jetzt mit seinem Klapphocker dauernd hinrennen und den halben Abend da verbringen müsste.