Dienstag, 1. Januar 2013

Null-Dreizehn

Silvester daheim. Gläschen Sekt und Merida auf Blu-ray. Feuerwerk dann im WDR angeschaut. Die Moderationstrulle hat rote Bäckchen und sagt dauernd „Wahnsinn!“, und die Kameras zeigen knutschende Pärchen vorm Dom, die vermutlich vorher aus der notleidenden freien Theaterszene gecastet und öffentlich-rechtlich bezahlt wurden. („Nicht mit Zunge, es schauen Kinder zu!“) Die Sicht ist gut, die Raketen knallen gegen die Domfassade, und es sieht aus wie im Kriegsfilm. Gut, dass es da die Pärchendarsteller gibt, sonst könnte ein falscher Eindruck entstehen. 
Im Prinzip bin ich für diese Knallerei, auch wenn ich mich traditionell nicht beteilige. Aber man stelle sich mal vor, keiner würde mehr knallen und Silvester wäre es still und es gäbe keine Moderationstrullen und knutschenden Pärchen unter Artilleriegeflacker vorm Dom. Wie trostlos. 
Der Pulverdampf ist inzwischen verflogen, wie das mit Pulverdampf nun mal so ist. Die Raketentrümmer und geplatzten Böller liegen kreuz und quer und pappen im Regen. Die erste Tat im neuen Jahr: Müll rausbringen. Die zweite Tat: erste Rechnung für Null-Dreizehn schreiben und beim Datum auf die neue Jahreszahl konzentrieren. Also im Prinzip alles wie gehabt.