Und der Nächste ist gegangen. Nic Potter starb mit 61 Jahren.
Potter war einst Bassist bei Van der Graaf Generator und blieb Peter Hammill bei dessen Solo-Ambitionen bis Mitte der Neunziger ein regelmäßiger Begleiter. Er war ein ausgezeichneter Bassist, der jedoch nie in die Sphären der Weihevollen vordrang. Vermutlich wollte er das auch gar nicht. Man lausche etwa seinen Beiträgen auf den VdGG-Alben The Quiet Zone/The Pleasure Dome und Vital/Live, und man weiß, wie eine schwere, massive und blitzgescheite Bassgitarre gefälligst zu klingen hat. In der ersten Hälfte der Achtziger war Potter auch Stammbassist bei Hammills „K Group“ und begleitete den Rock-Eremiten auf dem Gang über verschrobene Pop-Pfade.
Ab 1983 publizierte Potter eine Reihe von Solo-Alben, die allesamt eine ruhige, elektronische Atmo im Proto-Ambient-Modus verströmen. Das Debüt Mountain Music habe ich damals gerne zur Entspannung gehört. Fast schon ironisch: Der unlängst verstorbene Huw Lloyd-Langton steuerte auf dem Album die Lead-Gitarre bei. Das jazzrockige Seitenprojekt The Long Hello Vol. 2, das Potter 1982 mit VdGG-Drummer Guy Evans einspielte, hat mich vor allem auf den ersten Tracks stets zum frohgemuten jugendlichen Zucken gebracht, vor allem Potters minimalistisches Stück „Dolphins“ (Spotify hat es allen Erntes da).
Hier eingebettet mal „Night Falls Over Europe“ von 1983: