Gerade wenn man an einem Tag 500 Seiten runterreißt und dann noch ein hochkonzentriertes Gutachten verzapft, verlangt man des Abends nach etwas, bei dem man nicht denken muss. Also schaltet man Die Patin auf RTL ein, den ersten Teil. Ein Fehler, denn das Anschauen dieses Krimis schleudert einen doch wieder zurück in den anstrengenden Tag und zu dem formidablen Thriller, den man da gelesen hat, und zwingt zum direkten Vergleich zweier Universen ohne jede Verbindung zueinander.
Hier haben wir ein Universum der realistischen, tragischen und doch pointiert überhöhten Verschlingungen, die den Helden ebenso zu strangulieren drohen wie den Leser. Etwas, in dessen besten Momenten einem der Atem stockt. Etwas mit Gewalt und Kraft und Zärtlichkeit und glasklarer Meinung.
Dort haben wir ein Universum, das von Veronica Ferres bewohnt wird.
Die gutsituierte Hausfrau und Mutter gerät in einen Spagat: Kinderbetreuung und zugleich Verbrecher alle machen. Häusliche Pflichten werden gestört von der mondänen Gangsterwelt. Mit Aufnahmen aus Südfrankreich, Paris und Moskau. Potzblitz. Yachten, Nobelzwirne, dicke Limousinen, Gangstervisagen, femmes fatales und Männer mit Waffen. Und das reichlich ironiefrei. „Zähneputzen nicht vergessen!“, heißt es derweil im Frankfurter Nobelviertel, oder: „Ich hol dich nachher von der Schule ab“. Als der BKA-Typ Frau Ferres anfangs als „pausenbrotschmierendes Heimchen“ bezeichnet, knallt sie ihm eine. Recht so, deutsche Mutter, lass dir von diesen Zynikern nix bieten!
Zwischendrin kommt es zur schlechtesten Action-Szene seit dem Niedergang der italienischen Film-Massenproduktion in den 80ern. Offenbar war gerade der Cutter krank. Und dann wären da noch seltsame Drehbuchsätze wie dieser: BKA-Assistent kommt morgens ins Büro, sieht seinen Chef, wie er sich rasiert, und fragt: „Boah, Alter, wann hattest du eigentlich das letzte Mal Sex?“ Ähm, irgendwie verstehe ich den Zusammenhang nicht. Rasieren Kommissare sich in TV-Krimis nicht ständig im Büro? Was ist also daran so besonders, und was hat es mit Sex zu tun? Ist auch egal, ist bloß ein Film. Ein schlechter zudem.
Hier haben wir ein Universum der realistischen, tragischen und doch pointiert überhöhten Verschlingungen, die den Helden ebenso zu strangulieren drohen wie den Leser. Etwas, in dessen besten Momenten einem der Atem stockt. Etwas mit Gewalt und Kraft und Zärtlichkeit und glasklarer Meinung.
Dort haben wir ein Universum, das von Veronica Ferres bewohnt wird.
Die gutsituierte Hausfrau und Mutter gerät in einen Spagat: Kinderbetreuung und zugleich Verbrecher alle machen. Häusliche Pflichten werden gestört von der mondänen Gangsterwelt. Mit Aufnahmen aus Südfrankreich, Paris und Moskau. Potzblitz. Yachten, Nobelzwirne, dicke Limousinen, Gangstervisagen, femmes fatales und Männer mit Waffen. Und das reichlich ironiefrei. „Zähneputzen nicht vergessen!“, heißt es derweil im Frankfurter Nobelviertel, oder: „Ich hol dich nachher von der Schule ab“. Als der BKA-Typ Frau Ferres anfangs als „pausenbrotschmierendes Heimchen“ bezeichnet, knallt sie ihm eine. Recht so, deutsche Mutter, lass dir von diesen Zynikern nix bieten!
Zwischendrin kommt es zur schlechtesten Action-Szene seit dem Niedergang der italienischen Film-Massenproduktion in den 80ern. Offenbar war gerade der Cutter krank. Und dann wären da noch seltsame Drehbuchsätze wie dieser: BKA-Assistent kommt morgens ins Büro, sieht seinen Chef, wie er sich rasiert, und fragt: „Boah, Alter, wann hattest du eigentlich das letzte Mal Sex?“ Ähm, irgendwie verstehe ich den Zusammenhang nicht. Rasieren Kommissare sich in TV-Krimis nicht ständig im Büro? Was ist also daran so besonders, und was hat es mit Sex zu tun? Ist auch egal, ist bloß ein Film. Ein schlechter zudem.
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