Wie die meisten Supermärkte hat der Plus seine Einkaufswagen vor der Tür geparkt, unter einem Wellblechdach. Es sind vier verschiedene Typen von Wagen, und zwei dieser Typen passen beim Ineinanderschieben nicht zusammen. Der eine Wagentyp ist größer und bleibt sozusagen im anderen Typ stecken, und die Kette mit dem Arretierungsbolzen reicht nicht weit genug, um die - wie nennt sich das Ding eigentlich offiziell? - Pfandmünzensteckverbindung des eigenen Wagens zu erreichen.
Als ich aus dem Laden kam, hockte unter dem Wellblechdach nun sicher schon zum zwanzigsten Mal eine Oma, den Tränen nahe, mit wirrer Frisur und völlig aufgerieben von den fruchtlosen Bemühungen, den Wagen in eine der drei Reihen einzuparken und ihren Pfandchip zu lösen. Die letzten Wagen aller drei Reihen waren von Wagentyp A, ihr Wagen jedoch Typ B. Mit zitternden Ärmchen und zusammengebissenen Zähnen hatte sie versucht, Typ B in Typ A zu rammen, immer wieder und immer hysterischer, und dabei „Mein Chip! Mein Chip!“ gejammert. Aber die Oma-Ärmchen konnten gegen die Metallverstrebungen der Wagen natürlich nichts ausrichten. Muskeln sind da ohnehin nicht angesagt, höchstens eine pneumatische Rettungsschere. Die Oma sah mich nun mitleiderregend an und sagte: „Mein Chip!“ Ich seufzte. Ich kann bei solchen Blicken einfach nicht Nein sagen. Dabei hatte ich weder mein Cape um noch meine Maske auf.
So begann es also erneut, das Einkaufswagenrangieren. Als hätte ich nicht genug Erfahrung darin. Ich fuhr zuerst meinen Wagen Typ A ordnungsgemäß ein, nahm den Chip heraus und besah mir die Situation. Mathematisch relativ einfach diesmal. In Reihe zwei befand sich auf Position drei von hinten ein Wagen Typ B, in den der Wagen der Oma passen würde. Ich nahm also meinen Chip und wollte nacheinander die beiden ersten Typ-A-Wagen in die Typ-A-Wagen von Reihe drei rangieren, so dass der Typ-B-Wagen zum Vorschein kam. Wie sich jedoch zum allgemeinen Entsetzen herausstellte, war der Typ-B-Wagen seiner Kette und seines Bolzens verlustig gegangen, so dass Omas B-Wagen zwar reinpasste, sie aber nicht an ihren Chip kam. Also noch mal geseufzt und weiter. In Reihe eins befand sich etwa auf Position sechs von hinten ein weiterer Typ B, was zu einer recht anspruchsvollen Fummelei und Rangiererei führte, erst recht um neun Uhr morgens und ohne Maske und Cape. Ich fuhr alle fünf Wagen in Reihe drei ein, denn Reihe zwei ging ja nicht wegen des kaputten Typ B. Reihe drei wurde dadurch sehr lang und ragte nun weit unter dem Wellblechdach hervor. Was nicht schön aussah und zweifellos Passanten und Autos vom Parkplatz nebenan behinderte, aber scheiß der Hund drauf. Hier ging es um Oma-Rettung. Und hurra, der Wagentyp B aus Reihe eins hatte seine Kette und seinen Bolzen noch. Schließlich konnte ich der Oma Signal geben, ihren Typ B dort einzufahren.
Sie griff sich ihren verloren geglaubten Chip und streichelte ihn zärtlich. „Mein Chip!“. Über uns brach ganz kurz die Sonne durch die Wolken. Dann trocknete die Errettete ihre Tränen, richtete sich das Haar, bedankte sich freundlich und ein bisschen aufgeregt bei „der hilfreichen Jugend“ und tippelte mit ihren Tüten von dannen.
Es ist schön, Menschen zu retten.
Als ich aus dem Laden kam, hockte unter dem Wellblechdach nun sicher schon zum zwanzigsten Mal eine Oma, den Tränen nahe, mit wirrer Frisur und völlig aufgerieben von den fruchtlosen Bemühungen, den Wagen in eine der drei Reihen einzuparken und ihren Pfandchip zu lösen. Die letzten Wagen aller drei Reihen waren von Wagentyp A, ihr Wagen jedoch Typ B. Mit zitternden Ärmchen und zusammengebissenen Zähnen hatte sie versucht, Typ B in Typ A zu rammen, immer wieder und immer hysterischer, und dabei „Mein Chip! Mein Chip!“ gejammert. Aber die Oma-Ärmchen konnten gegen die Metallverstrebungen der Wagen natürlich nichts ausrichten. Muskeln sind da ohnehin nicht angesagt, höchstens eine pneumatische Rettungsschere. Die Oma sah mich nun mitleiderregend an und sagte: „Mein Chip!“ Ich seufzte. Ich kann bei solchen Blicken einfach nicht Nein sagen. Dabei hatte ich weder mein Cape um noch meine Maske auf.
So begann es also erneut, das Einkaufswagenrangieren. Als hätte ich nicht genug Erfahrung darin. Ich fuhr zuerst meinen Wagen Typ A ordnungsgemäß ein, nahm den Chip heraus und besah mir die Situation. Mathematisch relativ einfach diesmal. In Reihe zwei befand sich auf Position drei von hinten ein Wagen Typ B, in den der Wagen der Oma passen würde. Ich nahm also meinen Chip und wollte nacheinander die beiden ersten Typ-A-Wagen in die Typ-A-Wagen von Reihe drei rangieren, so dass der Typ-B-Wagen zum Vorschein kam. Wie sich jedoch zum allgemeinen Entsetzen herausstellte, war der Typ-B-Wagen seiner Kette und seines Bolzens verlustig gegangen, so dass Omas B-Wagen zwar reinpasste, sie aber nicht an ihren Chip kam. Also noch mal geseufzt und weiter. In Reihe eins befand sich etwa auf Position sechs von hinten ein weiterer Typ B, was zu einer recht anspruchsvollen Fummelei und Rangiererei führte, erst recht um neun Uhr morgens und ohne Maske und Cape. Ich fuhr alle fünf Wagen in Reihe drei ein, denn Reihe zwei ging ja nicht wegen des kaputten Typ B. Reihe drei wurde dadurch sehr lang und ragte nun weit unter dem Wellblechdach hervor. Was nicht schön aussah und zweifellos Passanten und Autos vom Parkplatz nebenan behinderte, aber scheiß der Hund drauf. Hier ging es um Oma-Rettung. Und hurra, der Wagentyp B aus Reihe eins hatte seine Kette und seinen Bolzen noch. Schließlich konnte ich der Oma Signal geben, ihren Typ B dort einzufahren.
Sie griff sich ihren verloren geglaubten Chip und streichelte ihn zärtlich. „Mein Chip!“. Über uns brach ganz kurz die Sonne durch die Wolken. Dann trocknete die Errettete ihre Tränen, richtete sich das Haar, bedankte sich freundlich und ein bisschen aufgeregt bei „der hilfreichen Jugend“ und tippelte mit ihren Tüten von dannen.
Es ist schön, Menschen zu retten.