Sonntag, 21. August 2011

Anime

In der Anime-Ausstellung in Bonn gewesen. Das Schöne ist ja, dass man sich dafür kaum bewegen muss. Vor der Haustür in die Linie 16 einsteigen und vor der Bundeskunsthalle wieder aussteigen.
Vage enttäuscht von der Ausstellung. Hübsch anzusehen und großzügig in den Abmessungen, jedoch zu wenig Information oder detaillierte Hintergründe über Schaffensprozesse. Filme werden mit ein paar Originalfolien und Inhaltsangaben abgespeist. Um Cross-Marketing-Produkte und Filmausschnitte zu sehen oder eine Runde in irgendeinem Wii-Spiel zu spielen, muss ich nicht zwingend ins Museum gehen. Da reicht wohl auch ein Manga-Laden mit ein paar Vitrinen. Das „Erotik-Kabinett“ ist zwar sündig rot, aber ansonsten sehr zahm. Zutritt empfohlen ab 18, na ja, da könnte man problemlos einen Sechsjährigen abladen.
Immerhin ein bisschen was gelernt über die verschiedenen Anime- und Manga-Typen und die weltbewegende Erkenntnis gewonnen, dass es in diesem Marktsegment ziemlichen Schund gibt, aber auch Meisterwerke. Wer hätte das gedacht? Lag nach dieser Erleuchtung eine Weile erschöpft auf einem hippen Sitzsack herum. Will auch so einen.
Schwer enttäuscht darüber, dass es das Ausstellungsplakat nirgendwo als Poster zu kaufen gab. Stattdessen zu Hause im Internet endlich mal ein original japanisches Totoro-Poster bestellt – mit der besten Filmszene aller Zeiten drauf.
Auf dem Museumsvorplatz spielten abends Ich und Ich. Der Soundcheck war gerade im Gange. Anhand der Art, wie der Roadie die Gitarre abstimmte, glaubte ich zu erkennen, wer spielen wird, noch ehe ich die Plakate sah.

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