Donnerstag, 13. Dezember 2012

Brotscheiben

Sie: „Warum hast du die Brotscheiben so dünn geschnitten?“ 
Er: „Stalingrad-Gedächtnis.“ 
Sie: „Ach, ist es wieder so weit?“ 
Er: „Ja, siebzig Jahre glatt.“ 
Sie: „Aber du gehst doch heute nicht wieder mit Fußwickeln vors Haus?“ 
Er: „Mal sehen.“ 
Sie: „Und duck dich nicht immer vor jedem Fenster. Sieht blöd aus.“ 
Er: „Häuserkampf. Aufrecht gehen ist das Todesurteil.“ 
Sie: „Na ja. Aber grab dich diesmal hinterm Haus ein. Nach vorne gucken die Nachbarn komisch. Und kein Scherenfernrohr. Letztes Jahr ist der Hausmeister drüber gestolpert und in deinen Schützengraben gefallen.“
Er: „Ja, war ein Kampf Klappspaten gegen Kehrbesen.“ 
Sie: „Und beschieß nach Schulschluss nicht wieder die Schüler, wenn sie hoch zur Straßenbahn gehen.“ 
Er: „Vierzehnjährige können Waffen genauso gut bedienen wie Vierzigjährige.“ 
Sie: „Ach bitte. Die erschrecken sich immer so, wenn du diese Geräusche machst …“ 
Er: „Acht-Achter. Kabautz.“ 
Sie: „Wie auch immer. Und verzichte bitte auf die Panzersperre. Der Vermieter mag es nicht, wenn die Feuerwehrzufahrt blockiert ist.“ 
Er: „Na gut.“ 
Sie: „Und kannst du die CD mit dem Kreischen von diesen Dingern …“ 
Er: „Stalin-Orgeln.“ 
Sie: „Kannst du die Stalin-Orgel-CD bitte über Kopfhörer laufen lassen?“ 
Er: „Ungern.“ 
Sie: „Bitte. Mir zuliebe. Und renn bitte nicht fahrenden Autos hinterher, um aufzuspringen.“ 
Er: „Ich muss aber aus dem Kessel raus.“ 
Sie: „Dann geh runter zur Haltestelle und nimm den Bus.“