Man hat mich wieder mal nicht eingeladen. Alle hassen mich. Vermutlich, weil ich bei Partys immer in der Ecke sitze, die Zehennägel schneide, furze und mit Rotwein Fingerbilder an die Wand male.
Über diesen Betriebsausflug hat mich auch wieder keiner informiert, den nämlich, bei dem alle deutschsprachigen Freiberufler-Gutachter und –Redakteure mit dem Bus in den Europapark Rust fuhren und sich einen schönen Tag machten. Na ja, ist vielleicht auch ganz gut so, denn auf der Rückfahrt schlief der Fahrer ein, weil hinter ihm die Passagiere Fantasy-Romane, Religionsthriller und skandinavische Krimis rezitierten, und der Bus stürzte einen 800 Meter tiefen Abhang hinab und explodierte stilecht. Ich bin der Einzige des Berufsstands, der noch lebt, weil er nicht eingeladen war.
Anders jedenfalls kann ich mir nicht erklären, was momentan los ist. Der Stapel an zu gutachtendem Material reicht mir inzwischen vom Boden bis zur Nasenwurzel und fällt dauernd polternd um, weil er so schwankt. Der polnische DHL-Mann hat mir an der Haustür etappenweise seine ganze Lebensgeschichte erzählt – und die seiner achtundsiebzigköpfigen Familie aus der Gegend von Krakau auch. Und zusätzlich zu den stapelweise Redaktionsaufträgen und dem einen, bei dem ich mal wieder jeden einzelnen Satz umschreiben muss, kam jetzt noch ein Sechs-Romane-Auftrag reingerauscht. Ich lese inzwischen sogar, während die EM-Spiele im Fernsehen laufen, ich aus dem Keller die Wäsche hoch hole oder draußen auf dem Balkon eine quarze. Ich muss mal Doktor Suchanka von nebenan fragen, ob sein Institut eine Maschine entwickeln könnte, die einem das Lesen im Schlaf ermöglicht. Oder ich sterbe einfach an Entkräftung. Aber ich schätze, die werden mich selbst nach meinem Ableben noch zuschütten mit dem Kram und dann erwarten, dass ich aus dem Jenseits Gutachten durch spiritistische Klopfzeichen übermittle.
Über diesen Betriebsausflug hat mich auch wieder keiner informiert, den nämlich, bei dem alle deutschsprachigen Freiberufler-Gutachter und –Redakteure mit dem Bus in den Europapark Rust fuhren und sich einen schönen Tag machten. Na ja, ist vielleicht auch ganz gut so, denn auf der Rückfahrt schlief der Fahrer ein, weil hinter ihm die Passagiere Fantasy-Romane, Religionsthriller und skandinavische Krimis rezitierten, und der Bus stürzte einen 800 Meter tiefen Abhang hinab und explodierte stilecht. Ich bin der Einzige des Berufsstands, der noch lebt, weil er nicht eingeladen war.
Anders jedenfalls kann ich mir nicht erklären, was momentan los ist. Der Stapel an zu gutachtendem Material reicht mir inzwischen vom Boden bis zur Nasenwurzel und fällt dauernd polternd um, weil er so schwankt. Der polnische DHL-Mann hat mir an der Haustür etappenweise seine ganze Lebensgeschichte erzählt – und die seiner achtundsiebzigköpfigen Familie aus der Gegend von Krakau auch. Und zusätzlich zu den stapelweise Redaktionsaufträgen und dem einen, bei dem ich mal wieder jeden einzelnen Satz umschreiben muss, kam jetzt noch ein Sechs-Romane-Auftrag reingerauscht. Ich lese inzwischen sogar, während die EM-Spiele im Fernsehen laufen, ich aus dem Keller die Wäsche hoch hole oder draußen auf dem Balkon eine quarze. Ich muss mal Doktor Suchanka von nebenan fragen, ob sein Institut eine Maschine entwickeln könnte, die einem das Lesen im Schlaf ermöglicht. Oder ich sterbe einfach an Entkräftung. Aber ich schätze, die werden mich selbst nach meinem Ableben noch zuschütten mit dem Kram und dann erwarten, dass ich aus dem Jenseits Gutachten durch spiritistische Klopfzeichen übermittle.