Warum nicht mal loben? Denn es gibt sie, die konstruktiven Bekloppten im deutschen Fernsehen. Zu besichtigen im gestrigen HR-Tatort unter dem Titel Weil sie böse sind. Der Kriminalfall ist nur die Trägerstruktur für eine lustvolle, nonchalant hingeworfene und doch perfektionistisch rund erdachte Groteske darüber, wie das Böse sich selbst auslöscht, während die Polizei hilflos daneben steht und das Gute gewinnen lässt, ohne es selbst auch nur zu bemerken. Als wollte die ARD die Märchenverfilmungen der Weihnachts- und Neujahrstage ins Abendprogramm hinein verlängern, getragen von Garstigkeit, satirischem Impetus, schönen Dialogen und außerordentlichen Darstellern, allen voran ein komplett entfesselter, aber stimmiger Matthias Schweighöfer. Herrje, das war sie, die diesjährige Sternstunde des deutschen Fernsehens.