Heute würde Opa Pitter 100 Jahre alt. Er verließ uns zwar vor zwölf Jahren, aber anwesend ist er natürlich immer noch in seiner ruhigen, gelassenen, ziemlich schwerhörigen Art. Hörgeräte waren damals noch nicht so fortschrittlich wie heute. Antreffen kann man ihn vor allem noch in seinem kleinen Häuschen, in dem heute sein jüngster Sohn wohnt und das sich seitdem kaum verändert hat. Er freut sich heute so wie damals, wenn man zu Besuch kommt, und lächelt breit. Opa Pitter stammte zwar aus dem Dorf, arbeitete in jüngeren Jahren aber mal weit weg in den Zeppelin-Werken in Friedrichshafen, wo auch die ersten beiden Söhne zur Welt kamen. Bei der Rückkehr von Opa Pitters Familie ins Dorf, nach dem Krieg, schwäbelten die Burschen allen Ernstes. Dann arbeitete Opa Pitter bei der Bahn, weswegen er und die Familie angrenzend zum Dorf-Bahnhof im Wohngebäude des Bahnhofspersonals lebten. Stimmungsmäßig war das für die zahlreichen Enkel immer ein bisschen wie zu Bahnwärter Thiels Zeiten. (Allerdings ohne den eklatanten Ausgang der Novelle.) Glückwunsch zum Geburtstag, Opa Pitter.
Wir sprechen uns wieder nächsten Monat, wenn Opa Pitters Ehefrau, Oma Tilly, 100 wird.