Auch der zweite Versuch, das DHL-Paket auf der Filiale entgegenzunehmen, scheiterte. Es ist, entgegen der Angaben auf der Benachrichtigungskarte, schlicht nicht da. Man versprach, sich darum zu kümmern, und schrieb meine Telefonnummer auf. Es sind vermutlich nur Verlagsvorschauen in Katalogform, die ich ohnehin schon im Internet zur Kenntnis genommen habe. Also im Grunde hübsch aufgemachtes Papier, dem nachzurennen nicht zwingend notwendig wäre.
In der Filiale, unüberlicherweise gähnend leer, war man ziemlich ungehalten. Zwei Mitarbeiter stellten auf der Suche nach dem Paket erfolglos das ganze Lager auf den Kopf. Der wartende Kunde (= ego) konnte mithören. Der neue Paketbote für den Bereich sei „wieder mal so eine Flasche“, der nix als Fehler mache und das System überfordere.
Ich kenne ihn schon: Junger Kerl mit Migrationshintergrund, wirkt etwas überfordert, ist aber nett, freundlich und bemüht. Fühlte mich gleich solidarisch mit der Flasche und werde versuchen, das unter uns zu regeln, sobald ich im Viertel seines Wagens ansichtig werde. Vielleicht kommt er ja heute noch mit Unterwäsche oder Schuhen für die berufstätige Dame oben im Haus, die ich traditionell entgegennehme. Vermutlich hat er mein Paket nämlich noch auf dem Wagen, darf aber aufgrund der Vorschriften keinen weiteren Zustellversuch unternehmen, sondern muss es so lange rumkutschieren, bis er irgendwann mal so früh Dienstschluss hat, dass er die Filiale noch zur Öffnungszeit ansteuern und es dort abliefern kann. Denn er hat ja bereits eine Benachrichtigungskarte eingeworfen, auf der genau das angegeben ist. Das System …