November ist Gänsemonat. Im „Bocksbeutel“ trägt man reichlich auf. Eine Sternstunde des Deutsch-Rustikalen, mit einer unverkennbar französischen Note. Da zittert der Magen des Grenzlandjungen in Vorfreude. Das Lokal ist äußerst schnuckelig. Wenn man die Tür öffnet, kann man kaum glauben, es vom Kölner Lindenthalgürtel her betreten zu haben und nicht von einer pittoresken Kreisstraße in der Pfalz. Die Gans ist ein Gedicht, und die Gänsehaut verursacht beim Esser selbige.
Es ist auch keine Schande, beim Menü kurz vor Schluss zu kapitulieren. Man ist im Lokal vorbereitet auf Resteeinpacken. Diese Gans muss geehrt und von ihr muss gezehrt werden. Eine über drei Stunden geleerte Karaffe ordentlichen französischen Rosés sorgt im Nachgang für ein angenehmes Schwanken der pfälzischen Postkutsche, welche uns in Richtung Wohnstatt bringt und sich zu meiner Verblüffung irgendwann auf Höhe Zülpicher Platz als eine Straßenbahn der Kölner Verkehrsbetriebe erweist. Das Ehepaar verständigt sich darauf, dies zu einer Novembertradition werden zu lassen.