Ich bin im Saturn, DVD-Abteilung, und lasse den Blick über die Auslagen schweifen. Stehe vor einem mehr als mannshohen Präsentationsregal, dessen Vorder- und Hinterseite mit Ware bestückt ist. Zwischen der obersten Ebene und der darunter befindet sich ein Schlitz genau auf Augenhöhe, und da sehe ich auf der anderen Seite vage diese junge Frau stehen und dasselbe tun wie ich: DVDs studieren. Eine sehr große Dunkelhaarige, ein bisschen grob gebaut, zu tantige, brave Frisur für ihr Alter und mit einem auffälligen Schmollmund. Versicherungsfachangestellte, denke ich spontan. Was man eben so auf die Schnelle registriert oder denkt. Ich will mich wieder den DVDs zuwenden, als sie durch den Schlitz hindurch Blickkontakt aufnimmt, aber schnell wieder wegschaut.
Ich greife mir Die Bartholomäusnacht und gehe langsam weiter zu dem langen Warentisch mit den, wie ich glaube, Angeboten. Die junge Frau ist ebenfalls zu dem Tisch gegangen, steht am anderen Ende und betrachtet die Filme darauf. Es sind aber keine Angebote, sondern der Sondertisch mit BluRays. Ich besitze keinen BluRay-Player, also drehe ich mich desinteressiert um und marschiere ein Dutzend Meter weiter bis zu den niedrigen Regalen mit „Filme A-Z“. Bei den Filmen mit „I“ sehe ich aus dem Augenwinkel auf der gegenüberliegenden Seite, leicht versetzt, die junge Frau bei „M“ stehen und das Cover von The Mongol studieren. Ich greife mir The Illusionist und schreite zur Kasse.
Ich schlendere das Stück durch die Hohe Straße zum Media-Markt und dort ins Untergeschoss zu den DVDs. Ich platziere mich vor dem FSK18-Regal und widme mich den Neuerscheinungen. Drei Meter neben mir steht die junge Frau aus dem Saturn und betrachtet japanische Animes. Ich entdecke nichts von Interesse, wende mich dem A-Z-Angebot an der langen Wand zu und finde, dass die hier alle teurer sind als anderswo. Ich gehe wieder. Am Fuß der Rolltreppe beugt sich die junge Frau gerade über eine Kartonschütte mit Billigsachen. Als ich mich an der Kassenschlange von Kasse 6 vorbeizwänge, ist die junge Frau fünf Schritte hinter mir und rennt fast in mich hinein, als ich abrupt stoppen muss, weil jemand den Weg versperrt.
Ich wandere die Hohe Straße hinauf und durch die belebte Schildergasse zum WOM im Karstadt. An den Regalen mit „Aus unserem Katalog“ steht die junge Frau und interessiert sich gerade für Flyboys. Bei den Western weiter hinten steht sie wieder drei Meter neben mir, vor den Weltkriegs-Dokus. Ich greife mir Keoma – Melodie des Sterbens, werfe einen hoffentlich desinteressiert wirkenden Blick zur Seite, erhalte aber keine Reaktion. Einen Gang weiter, bei A-Z, forsche ich nach Der Smaragdwald, die junge Frau steht versetzt zu mir und betrachtet im FSK-18-Bereich leidenschaftlos das Cover von Des Kurpfuschers fixe Töchter.
Ich bezahle und gehe auf dem Heimweg nochmal im Saturn vorbei, um dort nach Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada zu schauen. An der Kasse steht die junge Frau hinter mir und bezahlt für Der unglaubliche Hulk.
Ich gehe gemächlich auf der üblichen Route nach Hause, knappe halbe Stunde, Hohe Pforte, Waidmarkt, Severinstraße, Jakobstraße abbiegen, Stückchen Kartäusergasse, Stückchen Ulrichgasse, Ulrepforte. Als ich an der Ampel die Straßenseite wechseln muss, springt die Fußgängerampel punktgenau auf Grün. Bevor ich losgehe, vergewissere ich mich, dass das erste herankommende Auto auch anhält, und sehe in dem neuen weißen Fiat 500 die junge Frau sitzen und - während ich die Straße kreuze - ihre Fingerknöchel auf dem Lenkrad betrachten. Die blaue Saturn-Tüte mit dem unglaublichen Hulk liegt auf dem Beifahrersitz. Auf der anderen Straßenseite bleibe ich noch einen Moment stehen, halb hinter einem Baum, und warte, bis die Ampel umspringt und die Autos losfahren. Ich schaue dem weißen Fiat hinterher, nur um sicher zu gehen, dass die junge Frau nicht dort unten, hundert Meter weiter, anhält, aussteigt und bei uns klingelt, um unseren DVD-Player zu benutzen.
Ich greife mir Die Bartholomäusnacht und gehe langsam weiter zu dem langen Warentisch mit den, wie ich glaube, Angeboten. Die junge Frau ist ebenfalls zu dem Tisch gegangen, steht am anderen Ende und betrachtet die Filme darauf. Es sind aber keine Angebote, sondern der Sondertisch mit BluRays. Ich besitze keinen BluRay-Player, also drehe ich mich desinteressiert um und marschiere ein Dutzend Meter weiter bis zu den niedrigen Regalen mit „Filme A-Z“. Bei den Filmen mit „I“ sehe ich aus dem Augenwinkel auf der gegenüberliegenden Seite, leicht versetzt, die junge Frau bei „M“ stehen und das Cover von The Mongol studieren. Ich greife mir The Illusionist und schreite zur Kasse.
Ich schlendere das Stück durch die Hohe Straße zum Media-Markt und dort ins Untergeschoss zu den DVDs. Ich platziere mich vor dem FSK18-Regal und widme mich den Neuerscheinungen. Drei Meter neben mir steht die junge Frau aus dem Saturn und betrachtet japanische Animes. Ich entdecke nichts von Interesse, wende mich dem A-Z-Angebot an der langen Wand zu und finde, dass die hier alle teurer sind als anderswo. Ich gehe wieder. Am Fuß der Rolltreppe beugt sich die junge Frau gerade über eine Kartonschütte mit Billigsachen. Als ich mich an der Kassenschlange von Kasse 6 vorbeizwänge, ist die junge Frau fünf Schritte hinter mir und rennt fast in mich hinein, als ich abrupt stoppen muss, weil jemand den Weg versperrt.
Ich wandere die Hohe Straße hinauf und durch die belebte Schildergasse zum WOM im Karstadt. An den Regalen mit „Aus unserem Katalog“ steht die junge Frau und interessiert sich gerade für Flyboys. Bei den Western weiter hinten steht sie wieder drei Meter neben mir, vor den Weltkriegs-Dokus. Ich greife mir Keoma – Melodie des Sterbens, werfe einen hoffentlich desinteressiert wirkenden Blick zur Seite, erhalte aber keine Reaktion. Einen Gang weiter, bei A-Z, forsche ich nach Der Smaragdwald, die junge Frau steht versetzt zu mir und betrachtet im FSK-18-Bereich leidenschaftlos das Cover von Des Kurpfuschers fixe Töchter.
Ich bezahle und gehe auf dem Heimweg nochmal im Saturn vorbei, um dort nach Die drei Begräbnisse des Melquiades Estrada zu schauen. An der Kasse steht die junge Frau hinter mir und bezahlt für Der unglaubliche Hulk.
Ich gehe gemächlich auf der üblichen Route nach Hause, knappe halbe Stunde, Hohe Pforte, Waidmarkt, Severinstraße, Jakobstraße abbiegen, Stückchen Kartäusergasse, Stückchen Ulrichgasse, Ulrepforte. Als ich an der Ampel die Straßenseite wechseln muss, springt die Fußgängerampel punktgenau auf Grün. Bevor ich losgehe, vergewissere ich mich, dass das erste herankommende Auto auch anhält, und sehe in dem neuen weißen Fiat 500 die junge Frau sitzen und - während ich die Straße kreuze - ihre Fingerknöchel auf dem Lenkrad betrachten. Die blaue Saturn-Tüte mit dem unglaublichen Hulk liegt auf dem Beifahrersitz. Auf der anderen Straßenseite bleibe ich noch einen Moment stehen, halb hinter einem Baum, und warte, bis die Ampel umspringt und die Autos losfahren. Ich schaue dem weißen Fiat hinterher, nur um sicher zu gehen, dass die junge Frau nicht dort unten, hundert Meter weiter, anhält, aussteigt und bei uns klingelt, um unseren DVD-Player zu benutzen.
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