Ein paar Tage auf dem Dorf gewesen und kaum etwas anderes gemacht, als den Laptop auf dem Schoß zu haben und eine kitzlige Redaktion durchzunudeln. Es gab einen Wintereinbruch, zu ausgiebigeren Wanderungen war es mir zu kalt. Ungewaschen, ungekämmt auf dem Bett gefläzt und Orthographie und Syntax betreut. Jeder Satz musste umgeschrieben werden, über eine Distanz von 600 Seiten. Den zweiten Durchgang, in dem ich mich mit meinen eigenen Versäumnissen konfrontieren werde, hebe ich mir für nächste Woche auf. Zur Entspannung werden bis dahin ein paar Manuskripte weggelutscht und Gutachten erstellt.
Neben der Umbenennung meiner alten Schule gibt es in der Region Trier laut Tageszeitung ein brisantes Topthema: In einem Dorf im Ruwertal maulen Anwohner über einen stinkenden Holzkohlemeiler, den ein Verein der Köhlerfreunde in der Nähe aufstellen wollte. Jetzt haben die Köhlerfreunde einen Rückzieher gemacht. Damit wäre die Welt wieder in Ordnung. Bis im Dorf nebenan jemand eine Manga-Porno-Szene auf sein Garagentor sprayt. Oder bis herauskommt, dass im anderen Nachbarort der Pfarrgemeinderatzsvorsitzende heimlich Taschenbillard spielt.
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