Dienstag, 30. Juni 2009

Schrecken des Radwegs

Ich liege nicht, ich wiederhole, ich liege NICHT unidentifiziert hingestreckt über einem Luxemburger Radweg. Ich erlitt während der Zwanzig-und-mehr-Kilometer-Grenzland-Radtour in drückender Schwüle keinen Infarkt. Alle anderslautenden Gerüchte sind nicht zutreffend.
Tatsächlich bin ich beeindruckt von mir selbst. Die erste derart weite Radtour seit, ja, seit über zwanzig Jahren.
Der Schrecken des regionalen Radwegenetzes ist zurück. Er kommt von hinten, ohne Klingel (sein Fahrrad hat keine). Er bremst ausschließlich für niedliche Tiere, für sonst niemanden, reckt bei Steigungen seinen Hintern in die Höhe wie ein Pavian und beharrt in Gefällen rücksichtslos auf der Ideallinie. Wenn Sie ihm „Hey, Rowdy!“ hinterher rufen, hat das wenig Sinn, denn er ist schon so weit weg, dass er Sie nicht mehr hört. Sofern Sie einen Fahrradhelm tragen, hören Sie ihn Ihrerseits beim Überholmanöver kichern, denn er findet Helme erheiternd. Wenn auf die Fresse fallen, dann bitte richtig.
Nun ja, das ist alles ein bisschen übertrieben. Er kommt heute gemächlicher daher, vielleicht lässt er Sie sogar überholen. Sie sehen ihn womöglich schon mal für eine Zigarettenpause auf einem Begrenzungsstein am Wegesrand sitzen und unauffällig sein schmerzendes Hinterteil massieren.

1 Kommentar:

  1. Hatte mich schon gefragt, wie Du Dich eigentlich fit hältst neben all dem Lesen und Schreiben im Sitzen und Liegen. Crosstraining war's jedenfalls nicht ...

    Wünsche weiterhin erholsamen Landurlaub!

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