Blue Coupe traten eine Zeitlang in US-Clubs als Tribute Act der Alice Cooper Band und Blue Öyster Cult auf. Daher auch der Name. Das ist ganz sinnig, denn die Kombo besteht aus äußerst relevanten Ex-Mitgliedern beider Bands und hat somit die zweithöchste Credibility, die man nur erreichen kann. 2010 entschloss man sich zur Nagelprobe und nahm ein Album mit eigenem Material auf. Voller Erfolg. Große Freude beim Endverbraucher.
Dennis Dunaway (Cooper-Weggefährte) und die beiden Brüder Albert und Joe Bouchard (einst die unvergleichliche Rhythmusgruppe von BÖC) wissen, wo sie herkommen. Creepiger, angedunkelter, manisch gitarrenfixierter Melodic-Hardrock in Trio-Besetzung. Wurzeln in den späten Sechzigern (Byrds, Doors, Dylan), in Blues-Rock und Boogie, natürlich den beiden Stammbands ebenso wie in diversen Alternativ-Zonen. Anzug-Outfit, wunderliche Texte, Verwendung von Tritonus und „Frightmotif“. Und es zeigt sich wieder mal, dass es sich lohnt, die ganz offenkundig vorhandene metallische Ader nicht gänzlich freizulegen, sondern sie latent schwingen zu lassen und lieber mit den Roots herumzuspielen. Es entsteht entschieden mehr Dynamik als beim bloßen Drauflosholzen. Entspannter, aber aufwendig komponierter Rock mit teils leichtem Gothic-Touch und Wüstenmagie. Und natürlich Harmoniegesängen. Gleißendes Gitarrenwerk, knockentrockene Snare, voluminöser Bass. Daruntergemischt die gruseligen Schwingungen eines dunkel-poetischen Amerika. Erstaunlich unnostalgisch, könnte als viel jüngere Band durchgehen. Ab jetzt ausführlich in Rotation.
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