Unser neuer Digital-Kabelanschluss mit seinen 300 Kanälen ist eher eine Zwangsmaßnahme. Bibel-TV, Al Jazeera auf Arabisch und „Ikebana für Manager“. Benötigt hätten wir das eigentlich nicht, aber okay, freunden wir uns eben damit an. Leider erwies sich der Anschluss seinerseits als unfreundlich: Nach Ankunft und Anschluss des Digital-Receivers gab sich der Empfang bescheiden, um nicht zu sagen: komplett beschissen.
„Wenn was ist: Anrufen!“, hatte mir der Mann von der Betreiberfirma noch mitgeteilt, ehe er mit dem frisch unterschriebenen Vertrag um die Ecke verschwunden und zum nächsten Kunden entfleucht war. Also schauten wir weiter Analog-Kabel, aber ich nahm ihn natürlich beim Wort, den Mann, und erwischte ihn auf einem Campingplatz in Norddeutschland. „Wie ist das Wetter in Köln?“, fragte er. „Bedeckt“, sagte ich.
„Wenn was ist: Anrufen!“, hatte mir der Mann von der Betreiberfirma noch mitgeteilt, ehe er mit dem frisch unterschriebenen Vertrag um die Ecke verschwunden und zum nächsten Kunden entfleucht war. Also schauten wir weiter Analog-Kabel, aber ich nahm ihn natürlich beim Wort, den Mann, und erwischte ihn auf einem Campingplatz in Norddeutschland. „Wie ist das Wetter in Köln?“, fragte er. „Bedeckt“, sagte ich.
Es war nur ein Kurzurlaub, und er hielt Wort. Gestern fror mitten in der Analog-Tagesschau die großartige Susanne Daubner ein und schaute mich einen Moment lang erotisch streng an, als wollte sie sagen: A Quadrat plus B Quadrat gleich C Quadrat ... Nicht in der Nase popeln, und sitz endlich gerade! Dann waren sowohl sie wie auch der Empfang ganz weg. Ich wusste: Aha, er ist im Keller und schraubt rum. Er brauchte für die Signalverstärkung exakt zwei Minuten und kam mir, als ich runterging, schon freudestrahlend entgegengespurtet. Ich sagte: „Mein Bild ist weg.“ Er antwortete: „Versuchen Sie’s jetzt! Versuchen Sie’s jetzt! Müsste prächtig sein!“
Korrekt. Prächtig. Danach saßen wir noch ein Weilchen auf dem Parkett vor der Glotze, er nahm mich an der Hand und erklärte mir die Kniffe der neuen Fernbedienung: „Schmeißen Sie die Gebrauchsanleitung weg, und passen Sie JETZT auf!“ Zwischendurch klingelte sein Handy mit der Pink-Panther-Melodie. „Lass mich in Ruh, bin beim Kunden!“, rief er in Richtung Gürtel-Etui. Susanne Daubner war noch auf Sendung, er zappte an ihr vorbei, blieb kurz hängen und sagte mit einem Augenzwinkern: „Aaah, sieht die heute wieder scharf aus!“ Er hatte völlig recht: Susanne war schärfer und strenger denn je. Dann programmierte er mir zu Demonstrationszwecken DSF auf Platz eins der Favoriten. Vermutlich weil das sein Lieblingssender ist. Es lief gerade Werbung für Energy Drinks. Als er weg war, löschte ich DSF, holte Susanne zurück und setzte sie auf die Eins. Fernsehtechniker sind schon coole Säue.