Ha! Der Vermieter hat unten im Keller den „Ein“-Schalter der Heizung gefunden. Er irrte schon seit Wochen da herum, murmelte vor sich hin, spuckte gelegentlich lautstark aus und drückte auf alles drauf. Lichtschalter, Waschmaschinenbedienknöpfe, Überlaufpumpe, Fernseh- und Telefonanschlussbuchsen, Stromsicherungen. Er betätigte sogar die Klingeln abgestellter Fahrräder, weswegen es zwei Tage lang aus dem Keller unaufhörlich klingelte. Zwischenzeitlich fasste er im Dunkeln in eine blanke Steckdose, erhielt einen Schlag und lag für drei Wochen nebenan im Krankenhaus der Barmherzigen Bettpfannen. Kaum genesen und wieder im Keller, rüttelte er an den Bretterverschlägen der einzelnen Kellerräume, sperrte sich versehentlich für drei Tage in einem davon ein und entdeckte beim Versuch, sich herauszugraben, einen 50-Tonnen-Blindgänger mit Säurezünder aus dem Zweiten Weltkrieg, weswegen für drei Tage das Viertel geräumt werden musste. Danach fand er den seit 1972 vermissten Mieter aus der Wohnung OG-2-rechts im Keller von OG-1-links, was wiederum allerhand polizeiliche Ermittlungen und Verzögerungen nach sich zog. Die Polizei fand weiter hinten, in der alten, versifften Sauna, ein Waffendepot der RAF von circa 1977 sowie genaue Pläne des Buback-Attentats mitsamt Nennung der Täter. Nachdem die Beamten mit der Beweissicherung fertig waren, stieg der Vermieter wieder runter und fing erneut an mit den Fahrradklingeln. Die Mieter schlugen sich derweil an die Stirn und verdrehten die Augen gen Himmel. Denn eins fand der Vermieter nicht: den Schalter für die Heizung.
Jetzt aber hat er ihn entdeckt, und es bleibt zu hoffen, dass er ihn auch als Heizungsschalter erkennt und nicht noch mal draufdrückt. Wenn er in drei Wochen nicht zurück ist aus dem Keller, gehe ich mal mit der Taschenlampe runter, ihn suchen.