Dienstag, 15. März 2011

BÖC: Fire of Unknown Origin

Das zweite von Martin Birch produzierte Album. 1981. Sehr erfolgreich. Einige der Songs waren vorgesehen für den Soundtrack des Zeichentrick-Episodenfilms Heavy Metal, wurden aber gecancelled. Die Platte richtet ihren Fokus stärker auf den Hard-Pop-Anteil des Vorgängers Cultösaurus Erectus und verschluckt sich zu Anfang beinahe an banalen Songs wie dem Titelstück oder dem Single-Hit „Burnin’ For You“. Und nach hinten raus wird es mit „Don’t Turn Your Back“ auch eng. Die Qualitäten von Fire of Unknown Origin finden sich in der Tiefe des Raums. Das von Moorcock getextete Epos „Veteran of the Psychic Wars“ gerät zum atmosphärischen Abräumer, und auf „Heavy Metal: The Black and Silver“ hört sich die Band an wie Black Sabbath mit Ronnie James Dio. Die drei aufeinander folgenden Tracks „Vengeance (The Pact)“, „After Dark“ und „Joan Crawford“ sind das Zentrum des Albums und womöglich der ästhetische Kern allen BÖC-Schaffens. Das Spieluhrmotiv von „Vengeance“, die epische Qualität, der harte Anschlag, die Tempoverschärfung, die Lyrik – das ist der Inbegriff des Wahren, Guten, Schönen. „After Dark“ ist entzückender Hard-Pop, der von der Rhythmusgruppe, den beiden Bouchard-Brüdern, auf diszipliniertestmögliche Weise nach vorne getragen wird. Und das durchaus hämische „Joan Crawford“ löst einen Grusel-Rock-Orgasmus aus.
Etwas glatter als der Vorgänger, aber Fire of Unknown Origin bildet mit diesem eine Einheit. Trotz aller stilistischen Unterschiede sind die beiden Alben vergleichbar mit den von Birch produzierten Sabbath-Platten Heaven and Hell und Mob Rules, und konsequenterweise gingen die beiden Bands damals zusammen auf ihre Black and Blue-Tournee.

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