Lag am Straßenrand. Ist allerdings aus Schaumstoff und ein bisschen wabbelig. Zu Hause hat die Katze sich gleich darüber hergemacht, als ich sie damit erstechen wollte. Hat wohl irgendein Kind verloren, das jetzt ganz schlimm weint. Aber wie soll man in dem Getümmel ein heulendes Piratenkind finden, dem sein Wabbelentermesser fehlt?
Ist recht exklusiv am Chlodwigplatz, seit dort die Baustelle weg ist. Man steht mitten auf dem Platz auf Blumenkübeln und schaut dabei zu, wie die sternförmig aufgefächerten Etappen des Rosenmontagszuges durchs Rondell geschleust und in Richtung Torburg geschickt werden. Man muss nur ab und zu das Standbein und die Himmelsrichtung wechseln. Ich bekam Konfetti ab von einem Astronauten. Die Gemahlin ging kostümtechnisch dieses Jahr recht weit und malte sich mit Lippenstift einen roten Punkt auf die Nase. Ich ging als Autonomer: schwarze Kapuze über gegen den Wind an den Ohren. Der lustig-hysterische Dackel, der die ganze Zeit neben dem Blumenkübel herumsprang und die Bekloppten bestaunte, ging ganz eindeutig als Dackel. Chlodwigplatz ist Prä-Wurfzone, weswegen man hier keine Kamelle abkriegt, dafür aber auch keine Wurfgeschosse an den Kopp. Ich muss gestehen, dass ich Spielmannszüge mag, vor allem die modernisiert traditionellen mit Schweizerischem Touch. Sie bringen in diesen endlos ausgebreiteten Soundteppich aus Schunkelschlagern und Gassenhauern ein bisschen Bewegung und setzen rhythmische Glanzlichter. Bevorzugter Themenwagen: das Dioxin-Huhn. Es sah sehr glaubwürdig aus. Und die dazugehörige Hühner-Fußgruppe hatte prächtige Hühnerärsche.
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