Mittwoch, 27. Februar 2008

Rosige Zeiten

In der Beilage des Kölner Stadt-Anzeigers gibt es heute einen Artikel unter der Rubrik „Verbraucher“, in dem es um die Zukunft des Einkaufens geht. Bald wird alles automatisiert sein und über Chips und Internet und Vernetzung laufen. Stichwort „Ubiquitäres Computing“. Nun, es ist sicher nicht ganz so neu, weil es den Trend schon längst gibt, aber es wird laufend perfektioniert. Einkaufswagen, die einen mit Namen kennen, automatisierte 24-h-Kioske, lückenlos angeschlossenes Filialnetz.
Für mich persönlich brechen rosige Zeiten an: „Der perfekte Konsument ist mundfaul, menschenscheu, braucht keine Ansprache und wenig Bewegung“. Mannomann, die haben ihre Zukunft allen Ernstes nach meinem psychologischen Profil gestaltet!

Freitag, 22. Februar 2008

Umbenennung

Es flammt wieder auf! Meine alte Schule will endlich und zum wiederholten Male ihren Namen geändert haben. Was haben die bloß einzuwenden gegen Hindenburg-Gymnasium Trier? Der letzte Umbenennungsantrag datiert von 1993, und bereits damals haben viele wackere, staatstragende Bürger erfolgreich darauf hingewiesen, dass der alte Paule seinerzeit in Tannenberg das Abendland vor dem Scheißkommunismus gerettet hat. Jawohl, ohne Paule wären wir heute alle in der SED. (Den zarten Hinweis, dass Paule durch die rechtzeitige Ankarrung Lenins zur Petersburger Oktoberrevolution den Bolschewismus vielleicht erst so richtig gefördert hat, übersahen die wackeren Bürger geflissentlich. Nein, doch nicht unser Paule!)
Es soll nun etwas mit H werden, damit es beim vertrauten Kürzel HGT bleiben kann. Im Regionalfunk war die Rede von Heine, Humboldt oder Hackbraten. Wie langweilig. Die wirklich sehr lustigen Leute vom Regionalfunk schlugen Horn (wegen Guildo) oder Heino vor. Wie gänzlich indiskutabel.
Hat sonst noch jemand Ideen? Hämorrhoiden. Harakiri. Hustenanfall. Hungerleider. Huckleberry. Hanswurst. Hurz. Hiroshima. Hirnhautentzündung. Hartz-IV oder, Gott bewahre, Ho Chi Minh. Am liebsten wäre mir jedoch der größte und einflussreichste Sohn der Stadt. Der fängt zwar mit M an, aber man darf in PISA-Zeiten kreativ sein: Harx-Gymnasium Trier.