Montag, 28. November 2011

Das System III

Das Paket ist definitiv im System verschollen. Der Zusteller hat eindeutig „geschwindelt“, wenn er sagt, er hätte es auf der Filiale abgegeben. Das meint jedenfalls der Mitarbeiter am Schalter. Mein Menschenkenntnispegel sinkt gen null, mir wird ganz flau. Bin ich zu naiv und leichtgläubig? Vertraue ich zu sehr Menschen in Uniform? Der Zusteller hat das Paket auch in keiner anderen Filiale des Zustellgroßbezirks abgegeben, denn der Mitarbeiter am Schalter hat eine halbe Stunde lang bei denen herumtelefoniert. Er kann nichts machen. Eine Sendungsnummer habe ich nicht, und die Typen von der DHL-Hotline „fragen immer zuerst nach der Sendungsnummer“. Und legen sofort auf, wenn man keine vorweisen kann. Nee, das hat der Mitarbeiter nicht gesagt, aber es klang etwas in der Art durch.
Recherchen meinerseits ergaben, dass es weder Verlagsvorschauen noch Belegexemplare noch unangekündigte Manuskripte sind. Aber woher kommt es dann, das Paket? Ich bin regelrecht neugierig. Ist es eine gratis Warenprobe Christstollen oder Lebkuchen? Habe ich bei der „Aktion Mensch“ ein Eigenheim gewonnen, und die haben mir den Schlüsselbund mit Haustür-, Keller-, Garagen-, Klo- und Tresorschlüssel geschickt? Wird die Villa jetzt, wo keiner sie bezieht, verfallen? Ist es eine Nebenkostenerstattung in bar und kleinen Scheinen? Oder habe ich einen Plasmafernseher, 106 cm Diagonale, gewonnen? Oder ein Nackenkissen? Ein Nudelholz? Eine CD von Lena Mayer-Landrut oder Mickie Krause? Eine Thomas-Mann-Gesamtausgabe? Ein Werbe-T-Shirt vom Autohaus Kastenholz? Muss die Katze etwa auf eine gratis Jumbotüte Royal Canin verzichten oder ein Catsan-Pröbchen? 
Meine Güte, System, du machst es spannend.

Freitag, 25. November 2011

Das System II

Fünf Minuten nach dem vorherigen Blog-Eintrag traf ich „die Flasche“ vorm Haus. Ich glaube anhand des Akzents übrigens zu erkennen, dass er Italiener ist. „No, isch’abe keine Paket auffe Wagen mehr.“ Er hat also das Paket nicht mehr auf dem Wagen. Zudem ist er sichtlich zerknirscht und versichert felsenfest, er habe es in der Filiale abgegeben. Ich glaube ihm. Der Typ scheint mir keine Flasche zu sein. Die Flasche befindet sich irgendwo anders im System. 
Also werden nun die DHL-Systemanalytiker ran müssen, um mittels einer Flaschenanalyse und eines Flaschenzugs meine Verlagsvorschauen aus den systemischen Tiefen zu bergen. Ich blättere sie dann dreißig Sekunden lang durch und überantworte sie der Papiermüllabfuhr. Das ist dann allerdings ein System, das lückenlos funktioniert.

Das System

Auch der zweite Versuch, das DHL-Paket auf der Filiale entgegenzunehmen, scheiterte. Es ist, entgegen der Angaben auf der Benachrichtigungskarte, schlicht nicht da. Man versprach, sich darum zu kümmern, und schrieb meine Telefonnummer auf. Es sind vermutlich nur Verlagsvorschauen in Katalogform, die ich ohnehin schon im Internet zur Kenntnis genommen habe. Also im Grunde hübsch aufgemachtes Papier, dem nachzurennen nicht zwingend notwendig wäre. 
In der Filiale, unüberlicherweise gähnend leer, war man ziemlich ungehalten. Zwei Mitarbeiter stellten auf der Suche nach dem Paket erfolglos das ganze Lager auf den Kopf. Der wartende Kunde (= ego) konnte mithören. Der neue Paketbote für den Bereich sei „wieder mal so eine Flasche“, der nix als Fehler mache und das System überfordere. 
Ich kenne ihn schon: Junger Kerl mit Migrationshintergrund, wirkt etwas überfordert, ist aber nett, freundlich und bemüht. Fühlte mich gleich solidarisch mit der Flasche und werde versuchen, das unter uns zu regeln, sobald ich im Viertel seines Wagens ansichtig werde. Vielleicht kommt er ja heute noch mit Unterwäsche oder Schuhen für die berufstätige Dame oben im Haus, die ich traditionell entgegennehme. Vermutlich hat er mein Paket nämlich noch auf dem Wagen, darf aber aufgrund der Vorschriften keinen weiteren Zustellversuch unternehmen, sondern muss es so lange rumkutschieren, bis er irgendwann mal so früh Dienstschluss hat, dass er die Filiale noch zur Öffnungszeit ansteuern und es dort abliefern kann. Denn er hat ja bereits eine Benachrichtigungskarte eingeworfen, auf der genau das angegeben ist. Das System …

Donnerstag, 24. November 2011

"Das Leben ist schön - gefälligst!"

Gestern Abend waren Piet Klocke und Frl. Angelika Kleinknecht (aka Simone Sonnenschein) in der Comedia. Neues Programm „Das Leben ist schön – gefälligst!“. 
Klockes Strategie ist schnell erklärt, zugleich sehr kompliziert, und sie verlangt vom Künstler eine extremistische Bühnendarbietung. Er weist uns hin auf die Diskrepanz zwischen gesprochener Sprache und kognitiven Prozessen. Schneller denken, als sprechen möglich ist. Klocke führt die Tragik vor, die sich aus diesem Umstand ergibt. Rigoros. Es ist ein Verzweifeln an der Unzulänglichkeit der Welt, sehr gern auch an sich selbst, an der eigenen rhetorischen Ausstattung und an der fatalerweise selbstgewählten Rolle des „Dozenten“. Jemand, der zu schnell denkt und dabei auch noch überaus fahrig und generell sehr verwirrt ist und zudem grotesk lang und schmal, merkwürdige Garderobe trägt und eine wirre Frisur hat, sollte nicht vor Publikum treten. Das kann nur schief gehen. 
Glücklicherweise tut Piet Klocke genau das. Weswegen bei seinen tragikomischen Auftritten das Publikum stets prustend und keuchend in den Rängen hängt und schlussendlich die Veranstaltung fix und fertig verlässt. 
Es gibt da kein Vertun: Piet Klocke gehört zum Besten, was das Kabarett zu bieten hat. Er aktualisiert ältere, tragikomische Formen des Scheiterns an Welt und Sprache und taktet sie gnadenlos hoch. Seine erschütternde, aber in sich logische Komplettverdrehtheit und seine groteske Übererregtheit lassen einen ziemlich fassungslos zurück. Das ist pure Katharsis. Da kriegt man Atemnot.
Am stärksten erinnert er sprachstrategisch wie phänotypisch wohl an Karl Valentin, einen der größten deutschen Kabarettisten. Alfred Kerr schrieb seinerzeit über den Münchner: „Alle lachen. Manche schreien. Woraus besteht er? Aus drei Dingen: aus Körperspaß, aus geistigem Spaß und aus glanzvoller Geistlosigkeit“. Er könnte es heute beinahe genauso über Piet Klocke schreiben. 
Als seine Liesl Karlstadt fungiert Simone Sonnenschein mit schüchternem Kleinmädchen-Charme und in grotesk unbeholfener Girlie-Kleidung. Stets nur flüsternd und mimisch aktiv, voll von abrupt hervorbrechenden, dadaistischen Weltverbesserer-Ideen („Windenergie!“), die sie Klocke ins Ohr flüstert, damit dieser sie hinausposaunt – um sich dann stammelnd darüber lustig zu machen und die kleine Naive genussvoll runterzuputzen. Aber Frl. Kleinknecht hat enormes anarchisches Potenzial: Während Klocke in der Pause unter der Dusche war, hat sie ihm die Klamotten geklaut und tritt nun ebenso wortgewaltig wie verwirrt als er auf. Zum Schreien. Klocke kommt fast zu früh zurück – in Bademantel und mit Waschbürste –, um zornig seine Garderobe einzufordern. Solche faustdicken Überraschungen, die unbedarften, etwas gelangweilt wirkenden „Basteleien“ nebenher (ein Phallus aus einem Handtuch), kleine poetische Einschübe und nicht zuletzt die blitzsauberen Saxophon-Aktivitäten der studierten Musikerin Simone Sonnenschein machen einen Fräulein-Kleinknecht-Fanclub mehr als überfällig.

Donnerstag, 17. November 2011

Zeichen und Wunder

Es kam ein Brief von der Stadtverwaltung Trier. „Schissflammeng“, dachte ich, „bin ich wohl letztes Mal durch eine Radarfalle gebrettert.“ 
Aber nix da, es ist andersrum. Exakt 25 Monate nach der Trauung hat das Standesamt festgestellt, dass es „die Gebühr für die Bereitstellung des Trauzimmers“ aus irgendwelchen bürokratischen Gründen gar nicht hätte erheben dürfen. Es gibt 30 € zurück. Potzblitz. Luftschlangen. Konfetti. Das ist gleichbedeutend mit einem Jahr Anwohnerparken in Köln oder wahlweise einem Wildschwein-Ragout für den Gemahl, einer Pizza Graeca für die Gemahlin und zwei Kölsch. 
Diejenigen Paare, die inzwischen wieder geschieden sind, müssen sich jetzt um die 30 € kloppen. Nicht schön.

Freitag, 11. November 2011

"Weiter"

Man kennt ihn vom Sehen, den Wilfried Schmickler. Er wohnt hier irgendwo um die Ecke, und man sieht ihn oft morgens auf dem Weg zum Bäcker vor dem „Filos“ am Stehtisch, Kaffee und Kippe inhalierend. Ein Mann des Volkes. Hauptsächlich kennt man ihn aber aus dem Fernsehen als zornbebenden Rausschmeißer aus den Mitternachtsspitzen. Er sagte neulich in einem Interview, aufgrund dieser hohen Eskalationsstufe hätten manche Leute Angst, in seine Programme zu kommen. Die Termine sind trotzdem regelmäßig ausverkauft.
Schmickler spielt drei Tage lang sein Programm „Weiter“ in der Comedia, zwei der Termine sind mit WDR-Aufzeichnung. Wir haben uns den ohne Kameras ausgesucht.
Schmickler ist gekommen, um Verkrampfungen zu lösen und sich quasi stellvertretend fürs Publikum in Rage zu reden. Völlig zu Recht wird er gern mal bezeichnet als „Scharfrichter“ und als „Moralist“. Er tritt wechselweise auf als Volkstribun, der gegen „die da oben“ wettert, als Prediger, der der Gemeinde den Spiegel vorhält und allzu viel Selbstzufriedenheit gar nicht erst zulässt, sowie als melancholisch-lässiger Schlagerstar zu Halbplayback. Seine Laune schwankt zwischen der eines grantigen Maschinengewehrs, seine Taktfrequenz darauf abgestimmt, und der eines links wie rechts blickenden 80er-Überlebenden, der die Gegenwart reichlich albern findet.
Im Kölner Südstadt-Heimspiel ist der Mann ein Souverän, der König des Abends, der auf ein aufmerksames, manchmal wohl etwas zu amüsierwilliges Publikum trifft. Einige Leute lachen ständig, auch bei Sachen, die gar nicht lustig sind oder dazu dienen, Pointen erstmal vorzubereiten. Der Typ, der hinter uns sitzt, sagt leicht missbilligend und mit Blick dorthin, von wo das meiste Gekickel kommt: „Es sind Landeier anwesend.“ Leider sieht er sich seinerseits genötigt, der Gattin jede Pointe zu erklären. Nervt auch. Viele nicken Schmickler bestätigend zu, reden ein bisschen mit, bringen Zwischenrufe an, teilen die Meinung des Vortragenden. Fehlen nur noch zornig erhobene Fäuste. Glücklicherweise sind es nicht so viele Amüsierlacher, lautstarke Synchronanalytiker oder Meinungsbekunder, dass sie Schmickler den Rhythmus oder die Pointen zerhauen könnten. Er steht manchmal da wie ein Demagoge und gefällt sich dabei, wobei er allerdings nicht nur die politische Klasse, sondern auch sich selbst karikiert, jedes Gewese um seinen Standpunkt dezent wegwedelt oder die Mundwinkel schmerzhaft verzieht, sobald er glaubt, es gerade zu weit getrieben zu haben. Unter der rauhen Schale kommt oft genug der engagierte Typ hervor, dem die Dinge tatsächlich am Herzen liegen. Er erreicht deswegen einen Grad an Bühnenauthentizität, den man selten findet. Ein von gesundem Zorn angetriebenes Spottprogramm mit kathartischen Tendenzen, einer ganz deutlichen rheinisch-katholischen Note der Demut sowie einer dezenten „Altersfusseligkeit“. Seine von selbstironischer Sangesstar-Attitüde unterstützten Blues-Couplets sind okay, die extrem konzentriert vorgetragenen kleinen Gedichte, Philippiken und Predigten exzellent, und die Einlassungen zum Nichtraucherschutz, zum Gesundheitswahn, zu den FDP-Bubis, zu den zwei letzten Verteidigungsministern und zur katholischen Kirche sind nicht steigerbar. Schmickler ist der Maestro einer auf engstem Raum komprimierten rhetorischen Verachtung. Und er hat, bevor er diese Dinge im Kämmerlein ausformulierte, dem Volk aufs Maul geschaut. So etwas nennt man Kabarett. Und am Ende, als das Licht wieder angeht, schallt Johnny Cash aus den Lautsprechern.
Großartiger Abend. Das nächste Mal auf dem Weg zum Bäcker spreche ich ihn an, den Wilfried Schmickler, und sage ihm das persönlich.

Montag, 7. November 2011

Prinzesschen wird neun

Heute vor neun Jahren zog das Prinzesschen bei uns ein. Zur Feier dieses zweiten Geburtstags (den richtigen kennt ja keiner) geht Herrchen jetzt extra zum „Fressnapf“ und kauft Luxusfutter. Außerdem gibt’s ein tolles Geschenk: Prinzesschen darf heute in den Kleiderschrank, dort nach Herzenslust herumwühlen und Dinge zerrupfen. Da steht das Prinzesschen drauf.

Freitag, 4. November 2011

Glänzendes Mittelalter

Wieder mal unter die Noblesse gemischt. Ausstellungseröffnung „Glanz und Größe des Mittelalters“ im Museum Schnütgen. Weit über 200 hauptsächlich christliche Kunstwerke mit Herkunftsort Köln, die in aller Herren Länder verstreut wurden und nun für vier Monate wieder zusammenfinden. Großereignis für den traditionsbewussten Kölner und den Freund des echten Mittelalters. Mittelalter-Simulanten wurden derweil keine gesichtet. 
Es gibt Kölsch, aber nix zu essen. Ziemlich warm. Viele Besucher, kaum Security, die Einladungen überprüft. Kann also im Prinzip jeder rein. Abgesehen von allerhand fachbezogenen Lokalgrößen ist die Promi-Dichte eher gering. Dafür sind amerikanische Leihgeber angereist sowie die US-Generalkonsulin in Vertretung des Botschafters. Beim Gang auf die Rednerbühne legt sie sich erstmal flach, springt aber sofort wieder auf wie eine geübte Bodenturnerin. Die amerikanische akademisch-politische Präsenz verleiht dem Ereignis einen deutlich wahrnehmbaren Hauch von Welt. Auch wenn die PA und die damit verbundene Akustik eher provinziell anmuten. An der Eingangstür hinten zankt sich eine herrische, vermutlich vermögende Schnepfe lautstark mit dem Security-Mann, und man hört die Redner vorne nicht mehr. Daran müssen wir noch arbeiten. 
Die notorische Künstlermuse ist auch wieder da, ein paar seltsame Leute aus der Eifel ebenso (Erkennungszeichen: Strickwesten, rote Backen). Sowie die junge Frau, die über „die spitzen Brüstchen“ der Nackten auf dem Liebeszauber-Bild spottet, dabei aber offenbar selbst noch nicht gemerkt hat, dass hochalberne Girlie-Frisuren sowas von out sind. Ich selbst trete einmal mit den schweren Lederstiefeln fast der verehrten Frau Dombaumeisterin auf die zarten Füßlein. Sie war aber auch zu gut getarnt. 
Für die, die’s nicht wussten: Köln war eine der bedeutendsten Städte des europäischen Mittelalters und somit ein Zentrum von Kunst und Kunsthandwerk. Sehr vermögend, sehr fortschrittlich, sehr hingebungsvoll, sehr viel Manpower. Wie der Titel der Ausstellung schön verrät, geht es nicht um den Dreck, sondern um den Glanz: Kruzifixe, Reliquiare, Bibeln, Kreuzigungsgruppen, Heilige, bekannte und abstruse Bibelszenen, liturgische Gewandungen, Bischofsstäbe, ein Gerichtsschwert, Kirchenfenster, ganze Altäre, frühe akademische Schriften. Ein umfassendes, nicht endenwollendes Geschichtenerzählen in allen erdenklichen Medien, sogar mit Humor: Auf einer Kreuzigungsdarstellung kriecht am unteren Bildrand der Tod aus einem Loch hervor und kriegt von einer körperlosen Hand mit der Keule eins übergebraten. Muss man schon genau hinschauen. 
Das archaisch wirkende Kapitelkreuz von ca. 1000 n. Chr., das Herimann-Kreuz mit dem falschen Christus-Kopf, die elfenbeinernen Turm-Reliquiare, der Linzer Marienaltar, das gewaltige Stadtbanner, das kleine Liebeszauber-Bild, die Propheten aus dem Kölner Rathaus und die Seifenblasen produzierenden Knäblein („homo bulla est“) bleiben auf Anhieb am besten in Erinnerung. 
Eine Ausstellung, für die man Zeit mitbringen sollte, denn da werden wirklich sehr viele Geschichten erzählt. Und wenn diese zahllosen alten Storys sich mit den Gesprächsfetzen des modernen Publikums mischen, dann ist das Erlebnis am umfassendsten. 

Donnerstag, 3. November 2011

Hörner-Karawane

Jedes Jahr dasselbe. Die Hörnchen sind wieder in heller Aufregung. Von den Reitersmann’schen Ländereien wurden Walnüsse eingeflogen. Die Folge ist die obligatorische Hörner-Karawane. Die zweite Marge Nüsse ist soeben weg. Jetzt sind keine mehr da. Da ich aus humanitären Gründen nicht mitansehen kann, wie die Hörner auf den Balkon gekraxelt kommen, herumschnüffeln, suchen, suchen, suchen und sich dann unverrichteter Dinge wieder in die Tiefe stürzen, habe ich käuflich Nachschub erworben. Im Supermarkt gibt es allerdings nur irgendwelche französischen Edelnüsse (steht zumindest dran). Die kosten 2 €/Tüte, und diese Tüte ist so klein, dass die Hörner sie in einer Viertelstunde leergeräumt hätten. Gleich daneben befinden sich allerdings die Riesentüten Erdnüsse für 0,99 €. Die Hörner werden jetzt wohl ziemlich überrascht dreinschauen und mit den niedlichen Näschen kräftig schnüffeln, aber ich hege kaum einen Zweifel, dass das Zeug weggeht. Wenn nicht, fressen die Zweibeiner es eben selbst.

Mittwoch, 2. November 2011

Bürostuhl

Nach einer Ewigkeit mal wieder in einem alten, eingemotteten E-Mail-Konto vorbeigeschaut. Direkt nach dem braven „Klosterfrau Newsletter“ und dem armen Mann aus Nigeria, der dringend Geld für seine Fuß-OP braucht, fragt jemand, ob ich Sexkontakte in Emmerich will. Kann ich gar nicht glauben. Emmerich? Warum nicht gleich in Lemgo? Oder Olpe? Alles Orte, die für mich auf Anhieb nicht so klingen, als würde an ihnen überhaupt dem Geschlechtstrieb nachgegangen. Und dann will auch noch eine „Bürostute geritten werden“, sie sagt aber nicht, ob in Emmerich, Lemgo oder Olpe. Ich las zuerst „Bürostuhl“ und dachte, es sei ein IKEA-Newsletter.