Samstag, 29. November 2008

Sie hieß Silke

Deluxe-Traum heute Nacht:
Ich bin irgendwo auf Wanderschaft und besichtige eine große, mysteriöse Kathedrale. Zu den anderen Besuchern gehört ein Trio junger Damen, Jura-Studentinnen im zweiten oder dritten Semester, die in ihren Jung-Staatsanwältinnen-Kostümen nahezu uniform aussehen. Als ich zufällig nahebei stehe, höre ich, wie sie Brünette sagt, sie hätte da diesen tollen Hecht namens Leonhard kennengelernt. Er sei Leiter der örtlichen Junge-Union-Gruppe, sähe aus wie Ronald Pofalla und gäbe einen guten Bräutigam ab. Von mir kommen in diesem Moment spontane Hust- und Brechgeräusche. Das Mädchen zuckt zusammen und wirbelt herum, sieht mich aber nicht, da ich mich offenbar gerade in einen Geist verwandelt habe. Ich streife weiter durch die Kathedrale und treffe die Brünette später allein an. Sie sieht mich jetzt deutlich, kommt schnurstracks auf mich zu und bezichtigt mich der ekligen Geräusche von eben. Was ich denn gegen die Junge Union hätte. Nichts, lüge ich, aber sie sei doch noch jung und warum es denn nicht ein flotter Zahnarzt oder knackiger Architekt sein könne statt ausgerechnet Ronald Pofalla. Sie schaut mich einen Moment lang sinnierend an und stellt sich als Silke vor.
Nun gibt es eine Art Schnitt. Ich trage Silke huckepack eine steile Landstraße hoch. Sie hat ihr Jung-Staatsanwältinnen-Kostüm gegen ein Sommerkleid eingetauscht, und es geht ein leichter Sommerregen auf uns nieder. An einem Aussichtspunkt mit überhängenden Ästen, die uns vor dem Regen schützen, setze ich sie ab. Sie verwandelt sich flugs in eine Katze, weicht ein paar Meter und rollt sich zu einem Schläfchen zusammen. Sie hält die Gestalt und auch den Abstand bei, als glaube sie, ich würde diese bislang gänzlich unerotische Angelegenheit nun doch in etwas Verfängliches verwandeln wollen. Der Platz wäre jedenfalls günstig. Danach steht mir derweil aber überhaupt nicht der Sinn; ich finde sie in ihrer Menschengestalt nicht mal besonders hübsch. Erinnert mich irgendwie an Renate Künast. Ich rauche eine und nehme schließlich, nachdem der Regen nachgelassen hat, die schlafende Katze auf und will sie zu sich nach Hause tragen, um sie dort auf die Fußmatte zu legen. Nach zwei Dutzend Metern wacht sie auf und verwandelt sich vor Schreck in einen Kolibri. Oh, das sei ja sehr nett, dass ich sie nach Hause bringen wolle, zwitschert sie, es sei aber nicht nötig. Sie würde jetzt einfach aufwachen, und dann sei der Traum vorbei. Daraufhin verwandelt sie sich in eine Seifenblase, in deren Innerem eine Art Abspann abläuft. Am Ende des Schriftbands steht zu lesen: „Silke kommt nächsten Samstag wieder“. Dann zerplatzt die Blase.
Ich starre auf meine leeren Hände und sinniere einen Moment darüber, ob etwas, das so offensichtlich ein Traum war, tatsächlich ein Traum gewesen sein kann. Und wache auf.
Meine Deutung dieser Ereignisse: In jeder Frau steckt ein liebliches Märchen, in absolut jeder. Vielleicht ist auch nur mein Rettersyndrom Amok gelaufen. Ich hoffe, Silke kommt nächsten Samstag nicht wieder, denn wie soll ich meiner Lebensgefährtin erklären, dass ich schon wieder diese blöde JU-Tussi einen Berg hochgeschleppt habe?

Donnerstag, 27. November 2008

Taler

Das Beste an der erweiterten Vorweihnachtszeit (also seit September) sind die goldenen Kauschokolade-Taler. Diese unidentifzierbaren runden braunen Dinger in goldfarbiger Alufolie mit eingestanzter Maria Theresia drauf, verpackt in einem Netz. Zäh, klebrig und mit entfernt schokoladigem Geschmack. Ich habe keine Ahnung, ob die dick machen, ungesund, genmanipuliert oder umweltschädlich sind - ich mampfe sie ununterbrochen. Werden irgendwo in Ungarn oder Griechenland zusammengepampt, vermutlich aus Schlachtabfällen, Klebstoffüberproduktionen und geschredderten Alt-Handys. Der Hausmüll draußen glitzert schon ganz golden von all den Taler-Aluhüllen.
Bei Ebay gibt's sie in 12-Kilo-Packungen, kein Scherz.

Mazda

Neulich belauscht am Straßenrand. Zwei Leute, Mann und Frau, offenbar Kollegen in der Mittagspause, nähern sich einem geparkten Auto.
Mann (kramt Schlüssel heraus): „Da ist meine alte Kiste.“
Frau (steht wartend auf der Beifahrerseite): „Ja, alte Kiste.“
Mann (steckt Schlüssel ins Türschloss): „Aber du - du kriegst ja bald ein neues.“
Frau (steht wartend auf der Beifahrerseite): „Ja, einen Mazda.“
Mann (schließt Tür auf und öffnet sie): „Einen Mazda?“
Frau (steht wartend auf der Beifahrerseite): „Ja, einen Mazda.“
Mann (setzt sich rein): „Dann hast du ja bald einen neuen Mazda!“
Frau (steht wartend auf der Beifahrerseite): „Ja, neuen Mazda.“
Der Mann entriegelt von innen die Beifahrertür, Frau öffnet und steigt ein. Bevor die Türen beide zuschlagen, hört man von innen:
Mann: „Einen roten Mazda?“
Frau: „Einen grünen Mazda.“

Montag, 24. November 2008

Kult in Japan

Als ich eben den Müll rausbrachte, ging gerade eine japanische Touristengruppe vorbei, und ich konfrontierte sie spontanexperimentell mit dem heute so oft vernommenen, wunderbaren Wort „Fahrstromstörung“.
Sie blieben abrupt stehen und starrten mich einen Moment lang nur an. Dann kicherten sie, zückten ihre Kameras und fotografierten mich. Einer bat mich, das Wort zu wiederholen, während er an seinem HiTech-Handy die Tonaufnahme aktivierte. Wenn also jemand demnächst in den Karaoke-Bars in Tokio oder Osaka kreischenden Einheimischen beiwohnt, wie sie das Wort „Fahrstromstörung“ nachzusprechen versuchen, das ein sonorer deutscher Bass aus dem Off ihnen vorgibt, dann geht das auf mein spontanes Engagement heute Abend zurück. Ich habe es irgendwie im Urin, dass das da drüben Kult wird, aber vermutlich werden weder ich noch die Kölner Verkehrsbetriebe auch nur einen Yen Tantiemen sehen.

Fahrstromstörung vor der Nacht mit Sergio

Ich darf voller Vorfreude verkünden, dass wir nun endlich die lange geplante Amerika-Nacht komplett zu Hause stehen haben:

Erstens (159 min.)
Zweitens (147 min.)
Drittens (220 min.)

Hat auch gar nicht lange gedauert, die im WOM zu kaufen.
Ich erstand auch noch zwei FSK18-Filme, und die Kassenkraft wollte mit einem ironischen Unterton wissen, ob ich denn auch schon 18 sei. Ich denke, die Frau wollte bloß ein bisschen kommunizieren, womöglich flirten. Ich sagte ihr, dass ich fünfeinhalb mal so alt sei wie die geforderte Altersgrenze, aber aufgrund eines genetischen Defekts, den es nur in unserem Dorf hinterm Wald gibt, deutlich jünger aussehe, und dass sie so alt gar nicht werden könne, wie ich es sei und mich auch fühle. Außerdem hätte diese scheinbare Jugendlichkeit auch zu tun mit dem langjährigen Verzehr sowohl von rohen Tannenzapfen wie auch von sechs Jahre im Waldboden vergrabenem Dachsfleisch. Da hatte sich das mit der Kommunikation oder dem Flirten relativ schnell erledigt.
Die Einkaufstour war heute allerdings mit einiger Laufarbeit im Regen verbunden, wegen "Fahrstromstörung" (man lasse dieses Wort mal auf einen japanischen Touristen los) und hundsmiserabler, widersprüchlicher Durchsagen der KVB. Macht nichts, die schweren Beine werden nun hochgelagert, ein paar Lebkuchen im Gesicht platziert und die Glotze mal langsam vorgewärmt, damit Sergio sich darin auch wohlfühlt.

Montag, 17. November 2008

Landpartie

Mal eben kurz aufs Dorf gefahren. Der unterhaltsamste Aspekt während der Fahrt war vor mir der Wagen der Firma „Dunkel – Licht und Design“. Der Rest war langweilig, außer als ich einmal kurz brutalstmöglich beschleunigt und an den Tacho-Anschlag gegangen bin, um die beiden Scheiß-LKWs vor der Ausfahrt noch zu erwischen. Ja, ich weiß, man soll nicht über LKWs fluchen, denn sie liefern all unsere tollen Waren an. Sie gehen mir trotzdem auf den Sack.
Über das Dorf fliegen ganztägig geometrisch korrekt ausgerichtete, schnatternde Keile. Pfeilspitzen. Langschenklige Dreiecke ohne Basis. Sie schnattern noch, nachdem sie schon längst über den Horizont verschwunden sind. Bewundernswert, diese Geometrie. So`ne Leitgans möchte ich allerdings nicht sein. Was machen die anderen wohl mit ihr, wenn sie aus Versehen in die falsche Richtung fliegt? Misstrauensvotum? Abwählen und durch Andrea Nahles ersetzen?
Sonst gibt`s nix Neues. Der Kneipenwirt hat für sein nagelneues Wohnmobil einen hübschen Carport gebaut. Sonst nix.

Sonntag, 16. November 2008

Außerirdische auf PRO7

Man sollte Uri Gellers Alien-Kontaktversuche auf PRO7 in einem Weblog eigentlich nicht unkommentiert lassen, aber ich habe es gar nicht gesehen und lieber König von Narnia geschaut.
Hätte ich die Sendung gesehen, würde ich vermutlich Folgendes fordern:
Die Leute im Publikum müssen sofort aus ihren Arbeitsverträgen gekündigt und ihnen soll umgehend das Wahlrecht entzogen werden. Außerdem soll das Finanzministerium vor der nächsten derartigen Sendung eine hohe Steuer für „fatale Blödheit und komplette Unmündigkeit“ einführen. Vor dem Einlass in die Halle soll zur Aufnahme von Personalien und Steuernummern des Publikums eine Eingreiftruppe von zweihundert Steuerinspektoren platziert werden. Mit den so erlangten Mitteln können karitative Verbände unterstützt werden, besser vielleicht noch die Schulen und Universitäten.
Für die Verantwortlichen dieser Sendung, diese Moderatorenghule, gescheiterten Jahrmarktsmesmeristen und Nekromanten, soll der Gesetzgeber den Tatbestand der „keckernden Unterwanderung der geistigen Volksgesundheit“ oder der „grinsenden Enthirnung des Volkskörpers“ einführen sowie eine Gesetzesnovelle zum „Verbot der Bildung einer blöden Vereinigung“ beraten. Außerdem ist es sicher angebracht, eine „Zurückdrängung des Bösen“ als Staatsziel ins Grundgesetz aufzunehmen und solche Sendungen von vornherein für verfassungswidrig zu erklären. Letzteres dauert in den Gremien vermutlich eine Zeitlang, aber beim nächsten Mal würde es schon helfen, wenn ein paar Exekutivorgane am Hintereingang der Halle bereitstehen, die verhindern, dass Herr Geller und Frau Hagen sofort nach der Sendung den Flieger nach L.A. besteigen und sich so der deutschen Rechtsprechung entziehen.
Den Radioastronomen aus der Ukraine, die sich für die Sendung zur Verfügung stellten, soll lebenslang der Wodka entzogen und der PRO7-Korrespondent vor Ort nach geltendem Recht von achtzig nackten, je fünf Zentner schweren Kosakenfrauen durch die Steppe bis in die Sümpfe gehetzt werden.
Na ja, ich hab’s ja nicht gesehen, vermute aber trotzdem, dass König von Narnia an diesem Abend das bessere Programm war.

Freitag, 14. November 2008

Traumdeutung, Teil 17

Folgender Traum heute Nacht:
Schriftliche Mathematik-Prüfung fürs Abitur. Alle haben eifrig gelernt, nur ich nicht. Und das, obwohl ich sowieso keinen blassen Schimmer von der Materie habe. Ein bisschen geht mir schon die Düse, denn jetzt wird’s ernst. Die Bögen mit den Aufgaben, die Lehrer Fuchs austeilt, sagen mir gar nichts. Nicht die leiseste Ahnung, was der Mann da von mir will. Seltsame Fragen wie „Wenn man aus zwölf Folgen Dallas alle Szenen mit Patrick Duffy herausschneidet, auf wie viel Laufzeit kommt die Staffel? Bitte leiten Sie dies mit Hilfe der heraklitischen Quantenfluktuationshyperbel her.“ Und das ist noch die einfachste Aufgabe.
Alles nicht so schlimm, weiß ich, denn neben mir sitzt glücklicherweise der junge Pierce Brosnan, und der hat das natürlich alles drauf. Ich schreibe einfach von ihm ab. Die Prüfung findet übrigens unter freiem Himmel statt, auf einer Wiese, und neben uns machen Mädchen aus dem 12. Schuljahr Gymnastik und schwitzen.
Der Fehler in diesem Traum wird mir gleich nach dem Aufwachen klar. Ich hatte Lehrer Fuchs nicht im Abitur, sondern nur in der Orientierungsstufe. Außerdem war der Kerl, von dem ich Mathematikaufgaben im Allgemeinen abgeschrieben habe, nicht Pierce Brosnan, sondern Sohn eines Postamtsrats. Aber das mit den schwitzenden Mädchen stimmt.

Mittwoch, 12. November 2008

Freitag, 7. November 2008

Reality-TV

Die einzige Trash-TV-Sendung, die wir halbwegs regelmäßig schauen, ist Frauentausch auf RTL2. Zwei Familien tauschen die Mütter.
Es ist einfach eine Idee von vollendeter Schäbigkeit, zwei Familien völlig unterschiedlicher Prägung inszeniert aufeinander zu hetzen. Besonders knackig wird es immer dann, wenn mindestens eine der Familien aus kompletten Dummbroten besteht, jedoch mit unerschütterlichem Selbstbewusstsein gesegnet ist und sich für etwas Besonderes hält. Die eigenen Unzulänglichkeiten und Lebenslügen werden nicht als solche erkannt, sondern der Gegenseite angelastet, was dann zu heftigen ideologischen oder psychopathologischen Streitereien führt. Gestern traf zum Beispiel eine selbstversorgende Teilzeitbäuerin im Sackkleid auf eine Arschgeweih-Kellnerin, die sich für die beste Freundin Victoria Beckhams hielt. Dabei war sie auffällig pferdegesichtig und wird schon in zehn Jahren, mit Mitte dreißig, aussehen wie aus dem Tal der Könige ausgebüchst. Ihr Männe, ihr privater „Beckham“, war das Dümmste und Verstörendste, was seit langem im TV zu sehen war. Man kann irgendwie gar nicht glauben, dass es solche Gestalten wirklich gibt und dass Filmmaterial an sie verschwendet wird.
Letzte Woche traf ein echtes Prachtexemplar von aufgedunsener, schwitzig stammelnder Unterschicht auf eine freundliche lesbische Lebensgemeinschaft, gab anfangs vor, „absolut nichts“ gegen Gleichgeschlechtliche zu haben, legte diese Maske aber im Laufe der Sendung ab, und es endete mit: „Du Lesbensau!“.
Manchmal passiert aber auch Folgendes: Die verstörte, dominierte, unreife Hausfrau gerät in die Arme einer Piep-piep-piep-Kuschelfamilie und muss nach Ablauf der Zeit mit Gewalt zurückgeschleppt werden in ihren heimischen Kerker.
Das Bemerkenswerte an diesem Format: Es läuft und läuft und läuft. Staffel um Staffel um Staffel. Appelliert wird an die Eitelkeit der Dummbrote, an das Selbstbewusstsein der Knallköpfe, den exhibitionistischen Drang der Peinlichen, und sie melden sich unablässig freiwillig zu der Versuchsreihe, die skrupellose Zyniker professionell auf Konfrontation zusammenschneiden. Und die erschütternde Lehre aus dem Aufeinanderprallen lautet meistens: „Ich habe die beste Familie der Welt. Ich mache nichts falsch. Die anderen sind alles Arschlöcher.“
Für den Rest der Woche braucht man dann auch kein Reality-TV mehr.

Mittwoch, 5. November 2008

Obama!

Bis halb fünf habe ich in liegender Position der Wahlparty beigewohnt, dann fielen mir die Augen zu. Die Tränenreden hole ich heute nach. Im ARD-Wahlstudio war durch die Nacht etwas viel Kaffee, eventuell auch Alkohol im Spiel, weswegen einige Scherzchen einen bei Laune hielten. Im ZDF sprach Online-Experte Claus Kleber dauernd von "das Website", und im ZDF-Wahlstudio in Berlin wurden anwesende amerikanische Jugendliche und Obama-Erstwähler wie Helden gefeiert.
Ach, jetzt wird endlich alles gut.

Samstag, 1. November 2008

Traumdeuter, vortreten!

Folgender Traum heute:
Wir stehen in einem Supermarkt oder Elektromarkt in der Kassenschlange. Ist viel los, weil Weihnachtsgeschäft. Alle Leute in der Schlange sind Olli Dittrich in diversen Verkleidungen. Vor uns jedoch steht John McCain und will ein PC-Game für seinen Enkel bezahlen, runtergesetzt für 10 €. Der Verkäufer hat ein Problem mit der Ware, wendet sie hin und her und wirkt überfordert. Er kann sich McCain nicht mitteilen, weil er kein Englisch spricht. Er ruft eine Kollegin herbei, die aber auch kein Englisch spricht, ebenso wenig der Geschäftsführer, der angerauscht kommt. Das dauert alles ziemlich lange, und die ganzen Olli Dittrichs hinter uns werden ungeduldig. Ich erbarme mich, trete vor und übernehme den Dolmetscher.
Vorne auf der eingeschweißten CD befindet sich ein Aufkleber, der verkündet, dass das Ego-Shooter-Spiel drei Missionen enthält („Jetzt mit drei Missionen!“), allerdings bildet das Backcover ganz offensichtlich Screenshots von vier Missionen ab und weist auch stolz darauf hin („Jetzt vier Missionen!“). Der Verkäufer weiß nun nicht, ob er etwas so Widersprüchliches verkaufen darf, denn das riecht ja förmlich nach Reklamation. Wir, also John McCain, der Verkäufer und ich, einigen uns darauf, dass wohl eher der Angabe auf dem Backcover zu trauen ist und nicht dem nachträglich angebrachten Aufkleber. Nichtsdestotrotz: Wenn der Enkel eine Mission vermisst und sich beschwert, soll McCain mit der Ware wiederkommen, um sein Geld zurückzuerhalten.
McCain ist sehr höflich, reckt seinen seltsamen Arm vor, schüttelt dem Verkäufer, dem Geschäftsführer und mir nett die Hand und verlässt leicht gebückt den Markt.
Ich interpretiere das so: 1) Die Kunden bei Media Markt sind tatsächlich alle Olli Dittrich 2) John McCain wird die Wahl verlieren und nach Deutschland ins Exil gehen 3) Es wird langsam Zeit, dass Dittrich aus dem Werbeprogramm verschwindet und wieder was Vernünftiges macht 4) Es wird langsam Zeit, dass die da drüben überm Teich endlich wählen und wieder Ruhe einkehrt.