Donnerstag, 9. April 2009

Bibelfilme

Heute Abend geht’s los mit den Bibelfilmen. Supi! Ich guck die alle weg. Früher auf dem Dorf wurde schon mal die Heilige Messe eine halbe Stunde vorverlegt, damit sie sich nicht mit Zeffirellis Jesus-Vierteiler überschnitt. Na gut, Zeffirellei kommt diesmal nicht, dabei würde ich ausgerechnet den ja gerne nochmal sehen. Aber andererseits bin ich gerade nicht in asketisch-existenzialistischer-italokatholischer Stimmung und nehme daher umso lieber die fetten Hollywood-Klöpse wie König der Könige mit seiner verquer-altertümlichen deutschen Synchronisation und den maßlosen Action- und Schlachtszenen. In einem Jesusfilm! Bei Zeffirelli sah der Aufstand der Zeloten so aus, dass Barabas einem einzelnen römischen Legionär seinen Dolch in die Nieren rammte und dann Fersengeld gab, in Nicholas Rays Monsterfilm wird diese Tat zu gleich mehreren großangelegten Technicolor-Breitwand-Schlachten umfunktioniert, um all diejenigen zu wecken, die während der Predigten des Galiläers zwischenzeitlich eingenickt waren. Und unter den Legionärs-Statisten ist dieser eine lange Typ, der seinen Helm schief aufgesetzt hat – der Nackenschutz liegt nicht an, und der vordere Teil hängt ihm in die Stirn – und bei jeder Massenszene vorne durchs Bild marschiert. Immer der gleiche Typ. Ich glaube, er latscht auch in Ben Hur durchs galiläische Panorama. Was mag aus dem Mann geworden sein? Wahrscheinlich führt er heute in Idaho eine Eisdiele.
Und mit dem Jesus-Darsteller, dem all-american hero Jeffrey Hunter, nahm es auch kein gutes Ende. Tragisch.
Irgendwann während der Tage kommt dann auch noch ein Knetgummi-Jesusfilm. Zeffirelli, schreiten Sie ein!

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