Sonntag, 13. Mai 2012

Burgfrieden

Endlich! Die Unfreien und Sassen haben ihn aus seinem jahrhundertelangen Schlaf unter dem Hügel geweckt! Den Vermieterdrachen! Erst wirkte er noch ein bisschen brummig und triefäugig, der Dampf des Desinteresses stob aus seinen Nüstern, und er wedelte das Problem mit seinen Klauen weg und wollte sich wieder schlafen legen. Dann aber klopften immer mehr Sassen immer lauter an die Pforte seiner Höhle – mit dem Ergebnis, dass er sich den Bademantel überzog, aus dem Bau stapfte und die zivilisatorischen Grundlagen wiederherstellte. 
Jetzt hängt ein ermahnender Zettel am Schwarzen Brett der Burg, geschrieben in Drachenklauenschrift und umwabert von Rauchwölkchen, und liegt als Minuskel-Kopie in jedem Briefkasten: dass die in Kubikmetern zu messende Papiermüllmatsche vor der Burg endlich vom verursachenden Sassen zu entfernen sei und weitere derartige Ablagerungen mit „Maßnahmen gemäß Burgordnung“ geahndet würden. Was bedeutet: Der verursachende Sasse wird gefressen. Und flugs war dieser Mons Olympus des Papiermülls verschwunden und kehrte wieder Frieden ein in die Burg. 
Allerdings müssten die Unfreien jetzt, da sie vereint stehen, mit dem Vermieterdrachen, da er schon mal wach ist, noch über die Nebenkosten für „Burggartenpflege“ (findet nicht statt), „Burgmeisterdienste“ (alle Jubeljahre mal) und „Burgreinigung“ (fix rein, fix raus) disputieren.