Dienstag, 8. Mai 2012

Kölschbruch

Ich kehre angeheitert aus dem Supermarkt zurück. Der Regaleinräumerin fiel ein Stapel mit fünf Kölsch-Kästen um. Keine einzige Flasche blieb heil. Die Ausdünstungen verdrängten in rasender Geschwindigkeit den Sauerstoff im Markt. Zuerst wurde ausgiebig geflucht („Himmelherrgottnochmal!“), nach drei Minuten schunkelten die ersten, nach fünf gab es eine Polonäse zwischen Haushaltswaren, Konservenobst und Sonderverkaufsfläche. Dabei ging noch mehr zu Bruch. Eine der Kassiererinnen fütterte flugs die markteigene Beschallungsanlage mit einschlägigem Liedgut. Ich wurde fünf bis zehn Mal abgeknutscht, so genau weiß ich das nicht mehr. 
Es ist für einen Griesgram und Misanthropen nicht leicht, in dieser Stadt charakterfest zu bleiben.