Samstag, 7. Juli 2012

Beton

Har, har. Die Linke kritisiert die Pixar-Ausstellung in der Bundeskunsthalle Bonn als Disney-Konzernwerbung. Im Zuge der Anime-Ausstellung letztes Jahr war erstaunlicherweise nichts dergleichen zu vernehmen, obwohl auch die nichts anderes war als Konzernwerbung für Ghibli und Disney. 
Das ist mal wieder ein schönes Beispiel für den marxistischen Kunstbegriff: Jede Kunst muss auf politischen Gehalt überprüft und – eventuell – abgelehnt werden. Ob es den Leuten Freude bereitet, ist dabei irrelevant. Die Leute müssen vor ihrem eigenen Amüsement beschützt und in revolutionäre Bahnen gelenkt werden. Ich plädiere dafür, die Linken-Geschäftsstelle in Köln-Süd mit fetzigem sozialistischen Realismus auszumalen und einen rosaroten nackten Beton-Lenin mit Knollennase auf den Bürgersteig zu stellen, der im revolutionären Gestus auf die Eingangstür weist. Vielleicht kriegen die dann auch mal ein bisschen Publikum.