Donnerstag, 17. Februar 2011

Der kleine Parawissenschaftler

Habe seit Wochen das Gefühl, einen Hirnschaden zu entwickeln. Kurzzeitige visuelle Schwankungen an der Peripherie der Sinneswahrnehmung. Millisekundenkurze atmosphärische Störungen. Eigentümliche, abrupte Hell-Dunkel-Dynamiken. Diffuse, schlierige Formwerdungen über der linken Schulter, die beim genauen Fixieren verschwinden. Das eigene Spiegelbild in der Fensterscheibe scheint zu zittern. Abrupt schärfer werdende Schatten. Huschende Bewegungen in den Ecken. Das Gefühl, kurzzeitig eine Kapuze übergestülpt zu bekommen.
Wollte schon zum Katasteramt, in örtliche Bibliotheken und ins Zeitungsarchiv, um die Pläne des Hauses sowie dessen Geschichte zu studieren. Gab es hier früher mal eine Familientragödie? Sind noch Echos davon hier? Ruft jemand, der eigentlich nicht mehr da sein sollte, nach Hilfe? Danach entweder zu Walter von Lucadou und mit Kameras, Bewegungsmeldern und Ektoplasmafallen Klarheit schaffen oder zur Feng-Shui-Expertin. („Böser Drache raus, guter Drache rein. Wusch! Klingelingeling!“).
Nun stellt sich jedoch heraus, dass bloß diese eine Scheißhalogenbirne in der Küchendecke unregelmäßig flackert.

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