Donnerstag, 3. Februar 2011

Weltrevolution

Die Linke hat ihre Geschäftsstelle gleich neben dem Restaurant. Wenn man also dorthin essen geht, sitzt man quasi automatisch am Nebentisch und lauscht ungewollt den Plänen zur Übernahme der Republik. Sie beginnen allesamt damit, dass erstmal die Gründung von Arbeiter- und Soldatenräten verabredet und einer losgeschickt wird, irgendwo Arbeiter und Soldaten zu suchen. Der Rest gründet derweil spontan eine Arbeitsgruppe. Es riecht in der Nähe dieser Linken-Tische immer verdächtig nach einer Mischung aus frisch gegossenem Beton, Alpecin forte und erbrochenen Erdnüssen.
Am anderen Nebentisch sitzen die zwei Frauen in Sackleinen, 70er-Jahre-Brillen und Unfrisuren sowie ein Typ mit mächtigem Unterbiss. Sie riechen nach gar nichts. Das sind die Maoisten, die immer mal wieder zum Tisch der Linken rüberlinsen und so konzentriert die Ohren gespitzt halten, dass sie selbst gar nicht zum Debattieren kommen. Was tut der verweichlichte Feind? Was plant er? Müssen wir eine Säuberung durchführen?
Na ja, im Grunde auch egal. Die Hauptrolle an dem Abend spielte ohnehin mein Kalbssteak.

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