Freitag, 15. April 2011

Ehehygiene

Ich brauchte noch ein paar Farbdöschen, hauptsächlich „Schilfgrün, seidenmatt“, also zu Fuß zum nächsten Modellbauladen. Der befindet sich genau zwischen „Erotikverleih“ und „Ehehygieneartikel“. Keine Sorge, ich fand schließlich die richtige Tür, stand aber zuvor einige Minuten versonnen vor den dezenten Schaufenstern der beiden flankierenden Läden und war hellauf begeistert vom Begriff „Ehehygiene“. Hielt ihn für ausgestorben, aber er existiert offensichtlich noch.
Die Kombination ist einleuchtend. „Erotikverleih“ ist nämlich so eine Sache. Jeder verantwortungsbewusste Eheteilhaber sollte wissen, dass man geliehenen Objekten aus diesem Marktsegment vor der Nutzung antibakteriell zu Leibe rücken muss. Erfreulicherweise findet der Eheteilhaber gleich daneben „Ehehygienartikel“. Der verantwortungsbewusste Nutzer leiht sich also in Laden Nummer eins Objekte aus und geht dann in Laden Nummer zwei, um hygienische Vorsorge zu treffen. Schöne Symbiose. Diejenigen Ferkel, die Laden Nummer zwei links liegen lassen, sind dann selbst schuld. Und zwischendurch geht der geneigte Nutzer dann womöglich noch in den Modellbauladen und kauft sich dort eine Panzerhaubitze mit echt langem Rohr.

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