Meine Knöllchen-Geschichte ist eher eine übersichtliche. Ich war da meistens auf der korrekten Seite. Nicht immer, aber meistens. Kein Parken in zweiter Reihe, nicht in Ladezonen, nicht auf Behindertenplätzen, nicht in Einmündungen oder Feuerwehrzufahrten.
Mannomann, denke ich also jetzt, wieso habe ich denn da dieses Knöllchen am Auto? Es gibt keinen offensichtlichen Grund dafür. Kein Parkverbot, Anwohnerparkerlaubnis gut sichtbar, Kennzeichen dran, TÜV in Ordnung, Umweltplakette dran. Wieso kriege ich nach sechs selbstverständlichen Jahren im Anwohnerparken plötzlich eine Knolle? Und wieso erst nach einer kompletten Woche Standzeit auf dieser Position? Der Belehrungstext auf dem Knöllchen verkündet: „Verkehrsteilnehmer, Kölsche Jung! Mein Meedels und isch sön gar nisch fruh. Wart of den Schriev von da Stadt mit Begründung und nerv üs nit vorher mit irgendwat Scheißeingaven, du Ei. Emeffgee und so, de Ob-er-bür-ge-mee-ster."
Also mal eben selbst recherchiert. Und siehe da, nach geschlagenen sechs Jahren haben erst der Oberbürgermeister und seine Mädels und in der Folge jetzt auch ich begriffen, dass die vorderen zwei Drittel der parkseitigen Fahrspur der Volksgartenstraße gar nicht fürs Anwohnerparken freigegeben sind, sondern nur für normale Parker. Und wer stand da breitärschig eine Woche lang mitten drin? Genau.
Er hat also recht, der Oberbürgermeister. Ich werde ohne Renitenz zahlen. Im Geiste höre ich seine ermahnenden Worte: „Musste mal frieher of Lageplan von An-woh-ner-par-ken gucken, ne, Ei?“
An der Pauluskirche parkt es sich eh besser. Weniger Vogelkacke und mehr spirituelle Ruhe fürs Auto.
An der Pauluskirche parkt es sich eh besser. Weniger Vogelkacke und mehr spirituelle Ruhe fürs Auto.