Montag, 29. Juni 2009

Beiläufige Lektüre

Lektüre 1: Nächstes Wochenende ist Festchen auf dem Dorf. Jubiläum des Musikvereins. Die Programmhefte wurden inzwischen verteilt. Ein solches Programmheft besteht hauptsächlich aus erbaulichen Texten über die Historie und die soziale Bedeutung des Musikvereins, aus Fotos dauerlächelnder Mitglieder sowie aus Unmengen von Anzeigen, in denen Betriebe aus der Region auf ihre Dienstleistungen hinweisen. Bestimmt die Hälfte meiner Mitschüler aus der Grundschule ist heute solider Mittelstand, vom Friseursalon bis zur Schreinerei. Beeindruckend. Ziemlich weit hinten im Heft findet sich auch die wenig dezente Werbung für den regionalen Puff. Ohne Nennung von Namen selbstverständlich, aber ich habe eine ungefähre Ahnung, wer aus der Grundschulklasse den Laden schmeißt.

Lektüre 2: In der Bildzeitung steht heute, dass es uncool sei, zu behaupten, man möge die Musik von Michael Jackson nicht. Nein, ich will nicht uncool sein!
Aber endlich ist mal wieder was los! Enthüllungen im Sekundentakt. Ich kann die groß angekündigte Beerdigung kaum abwarten, vermutlich wird ein blinkendes Raumschiff vom Planeten Zeta Reticuli 4 auftauchen, es werden ihm hagere, weiße, staksende Gestalten mit Mundschutz entsteigen, den aus dezentem Milchglas gefertigten Sarg aufnehmen und den verlorenen Sohn nach Hause holen. Der Anführer dieser Prozession ist jedoch merkwürdig dick und teigig, und als sich aus Versehen sein Mundschutz löst, erkennen alle die Wahrheit und rufen: „Elvis!“ Der erste Sargträger muss vor Schreck husten, ihm fällt daraufhin die Nase ab, und alle erkennen die noch viel unglaublichere Wahrheit: „Michael!“
Und wer liegt da im Sarg?

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