Freitag, 11. Juni 2010

Kanzler

Heute Nacht wurde ich zum Bundeskanzler ernannt. Ich wurde nicht vom Volk bzw. vom Bundestag gewählt, sondern jemand war zurückgetreten und ich rückte auf den Posten nach. Die Inauguration ähnelte einem germanischen Stammes-Thing unter freiem Himmel, und einige Abgeordnete sahen aus wie Statisten aus Braveheart. Als es anfing zu regnen, setzte ich meine Alfa-Romeo-Schirmmütze auf und dachte bei mir: „Wie gut, dass die Legislaturperiode schon so weit fortgeschritten ist, denn komplette vier Jahre würde ich den Quatsch hier gar nicht aushalten.“ Dann wachte ich offenbar panikartig auf, und die Kanzlergattin neben mir sagte beruhigend: „War nur ein Traum. War nur ein Traum.“