Samstag, 12. Juli 2008

Novum!

Sehr schön! Der schicke Internet-Auftritt des Dörfchens wurde inzwischen durch eine Neuerung in Natura ergänzt – eine noch schickere Infotafel mitten im Ort! Die erste touristische Infotafel überhaupt! Früher standen an dieser Stelle die Altglas- und Kleidercontainer.
Daneben hat man eine wirklich sehr tolle, neuwertige Holzbank gesetzt, die jedoch leider heftig harzt. Mal sehen, ob auf die Gemeinde bald Klagen zukommen, bei denen es um die Erstattung von touristischen Hosenreinigungskosten geht.
Die dreiseitige Infotafel bietet eine Karte des Dorfs, auf der alle Höhepunkte verzeichnet sind: Kirche, Feuerwehrgerätehaus, Gemeindehaus, Fußballplatz, Bolzplatz (den ich am angegebenen Standort irgendwie nicht entdecke), Beachvolleyball-Anlage, naturbelassener Erlebnisspielplatz, Dorfbrunnen, Jakobusbrunnen. Die Berücksichtigung des Pfarrhauses als „Pfarrhaus“ ist etwas verwirrend, denn es handelt sich eindeutig um ein reichlich unbewohntes Ex-Pfarrhaus. Außerdem ist die Straße, in der mein Elternhaus steht, missverständlich eingezeichnet. Beinahe so, als sei der Zeichner dieses Plans noch nie dagewesen. Den schönsten Brunnen hat man indes ganz vergessen, vielleicht deshalb, weil das Ding kein offizieller Brunnen ist, sondern irgendwie schon immer da stand, wahrscheinlich seit der Frankenzeit: Unter dem Kirchturm entspringt eine Quelle mit dem klarsten, kältesten Wasser der Welt. Es wird zuallererst, bevor es irgendeinen Brunnen speist, zu einer Viehtränke unterhalb der Kirche geführt, wo es sich in zwei uralte Steinbassins ergießt, klarer als Glas und eisig kalt. Wir Messdiener haben da früher immer das Wasser für die Wandlung geholt, und seine Kälte hat die Zahnnerven des Priesters zum Zwicken gebracht. Ein "Autsch!" mitten im heiligen Sakrament.
Schön ist dieses Bassin sicher nicht, aber es ist rustikaler und authentischer als diese Allerweltsbrunnen.
Dann gibt es an der Tafel noch eine Karte mit ausgedehnten Wanderwegen, an der es absolut nichts auszusetzen gibt, sowie eine Ortsbeschreibung, die exakt die gleiche ist wie im Internet, inklusive der Schreibfehler und Fotos. Unter anderem werden Freiwillige Feuerwehr und Jugendgruppe der „Kulturszene“ zugerechnet, was auch in Ordnung geht. Hier ist schließlich jeder Kulturszene, der regelmäßig ein Glas Bitburger Premium Pils in die Hand nimmt.

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